OÖ. Heimatblätter 1998, 52. Jahrgang, Heft 3/4

Am 17. Mai 1888 erlangte die Kremstalbahngesellschaft schließlich die Kon zession, und bereits am 1. November wurde das Teilstück Micheldorf-Klaus/ Steyrling eröffnet." Die tatsächlichen Bau- und Ausrüstungskosten unter schritten den Kostenvoranschlag sogar noch um 37.317 Gulden." Trassenverlauf und Stationen Die Trasse der Kremstalbahn nahm ihren Ausgang in der Stahon „Linz", wel che zu dieser Zeit noch eine Kopfstation darstellte." Von dort fuhren die Züge in östlicher Richtung auf einem Gleis der „Kaiserin-Elisabeth-Westbahn" aus, um beim St.-Barbara-Friedhof, die alte Pfer debahntrasse benützend, nach Süden abzubiegen. Nach der Vorbeifahrt an der Lokomotivfabrik Krauß & Co. wurde die erste Station erreicht, welche 1896 ge gründet und „Linz Versorgungshaus" ge nannt wurde." Die weitere Fahrt führte an der Brauerei Poschacher vorbei, es wurde die Wiener Reichsstraße übersetzt und die im Jahr 1882 gegründete Station „Scharlinz" erreicht. Nun bog die Trasse in den Verlauf der Salzburger Reichs straße ein, deren Verlauf sie für die Länge von ca. vier Kilometern folgte.'^ In weiterer Folge kreuzte die Trasse die Dauphinestraße und erreichte schließ lich die im Jahr 1883 gegründete Station „Wegscheide". Ab dieser Station ist der heutige Verlauf der Pyhrnbahn erreicht. Die Trasse wendet sich nun nach We sten, um die Stationen „St. Martin" und „Traun" zu erreichen, welche beide be reits 1881 gegründet wurden. Es erfolgt eine scharfe Wendung nach Osten, Mühlbach und Traunfluß werden über brückt. Die Brücke über die Traun, wel che heute nicht mehr existiert, besaß zwei Parallelträger von 40 Metern Spannweite und drei Pfeiler, welche fünf Meter hoch waren." Nach einer westli chen Kurve wurde die Station „Rappes winkel" erreicht und schließlich in relativ gerader Linie die Station „Nettingsdorf". Beide wurden bereits im Jahr 1881 er richtet. Nach der Überbrückung des Kremsflusses unmittelbar nach „Net tingsdorf" und einer kleinen, kantigen Kurve in Richtung Osten verläuft die Trasse in gerader Linie bis zur Station „Neuhofen", welche 1881 gegründet wurde. Die Kremsbrücke bestand aus Stahl und besaß eine Spannweite von 24 Metern." Zwischen „Nettingsdorf" und „Neuhofen" befanden sich die Sta tionen „Nöstelbach" (1894 umbenannt in „Nöstelbach-St. Marien") und „Linning", welche beide 1881 gegründet wurden. Nun orientiert sich die Trasse wieder, größtenteils entlang der Krems, nach Westen, um die 1881 gegründete Station „Piberbach" zu erreichen. Es folgte die im selben Jahr gegründete Station „Kema ten". Bis „Kremsmünster" (1881 gegrün det) verläuft die Bahn in einer weiten, spangenartigen östlichen Kurve und überbrückt dabei einen südlichen Zufluß Vgl. Aschauer wie in Anm. 4, S. 71; Türk wie in Anm. 1, S. 7. Vgl. Geschichtliche Daten wie in Anm. 36, S. 3. Vgl. Kommissions-Protokoll über die vollstän dige Umlegung der letzten Strecke der Krems talbahn von Wegscheid bis Linz. Linz 1905 (Ar chiv der Stadt Linz), S. 2. " Vgl. Wegenstein wie in Anm. 18, S. 6. Vgl. Wegenstein wie in Anm. 18, S. 6; Führer wie in Anm. 21, S. 27-28. Vgl. Wegenstein wie in Anm. 18, S. 6; Führer wie in Anm. 21, S. 29-30. Vgl. Wegenstein wie in Anm. 18, S. 6; Führer wie in Anm. 21, S. 32.

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