der Kremstalbahn darstellt. Zunächst galt es aber abzuwarten, ob sich das Un ternehmen überhaupt positiv entwickeln würde. Zunehmend zeigte sich, daß dies der Fall war. Dies beeindruckte aber nicht nur die Gesellschaft und die Sub skribenten, sondern auch den Staat. Am 4. August 1881 erschien der k. k. Finanz minister Alois Ritter von Dunajewski im Kremstal, um kundzutun, daß die Regie rung geneigt sei, die Verlängerung der Bahn bestens zu empfehlen und zu un terstützen.^^ Damit konnte man nun dar angehen, ernsthaft über einen Verlänge rungsbau nachzudenken, um damit gleichzeitig dem entsprechenden Wunsch politischer Entscheidungsträger und der Sensenwerksinhaber des oberen Kremstales entgegenzukommen.^® Am 27. November 1881 erfolgt schließlich der Aufruf zur Subskription an die Be völkerung von Urfahr, Linz und des Kremstales.®' Im Jahr 1882 wurde die Finanzierung des Projektes sichergestellt. Die Bauko sten wurden mit 649.100 Gulden ange geben. An der Finanzierung beteiligte sich nun auch der Staat mit 300.000 Gul den und ferner Adolph Georg von Schaumburg-Lippe, welcher in Besitz von reichen Wäldern bei Steyrling war."" Nachdem das Baukapital gesichert war, wurde am 29. März 1882 in einer Generalversammlung der Kremstalbahngesellschaft die Verlängerung der Bahn bis Micheldorf beschlossen. Am 26. August erfolgte die Konzessionie rung des Projektes über den k. k. Han delsminister Felix Freiherr Pino zu Frie dental. Nun entbrannte ein Streit zwischen den Gemeinden Kirchdorf an der Krems und Micheldorf, da jede von beiden den Endpunkt dieser hoffnungsvollen Bahn linie darstellen wollte, wohl um den je weiligen Gemeindenamen als Symbol für ein präsumptives touristisches bzw. wirtschaftliches Zentrum möglichst ex klusiv in den öffentlichen Diskurs einzu bringen. Es gab damals, wie es in der Kirchdorfer Pfarrchronik heißt, allerlei „...Privat und Wirtshausgezänke.. .'U® Angesichts dessen hatte der Kirchdorfer Gemeindesekretär Pramhas die Idee, die Bahn gleich bis „Herndl", also sowohl über Micheldorf als auch über Kirchdorf hinaus, anzulegen. Diese Idee stand aber in keinem Verhältnis zum vorhandenen Baukapital. Einflußreichen Männern ge lang es schließlich, die streitenden Politi ker davon zu überzeugen, daß die Regie rung nur deshalb dem Problem der ei senbahnmäßigen Erschließung des Kremstales derart kooperationsbereit gegenübergestanden war, weil diesbe züglich bisher immer Friede und Kon sens vorherrschten. Man würde sich nur selbst schaden, wenn man den Streit übertreibe. Die Regierung würde schließlich von ihm erfahren und skep tisch werden. Vor diesem Hintergrund kam schließlich die Einigung auf Michel dorf als Endpunkt zustande.^® Sogleich wurde der Bau in Angriff genommen. Uber Probleme bei der Grundeinlöse erfahren wir erneut nichts. Bereits am 1. August 1883 wurde das neue Streckenstück offiziell eröffnet."" " Vgl. Schreiblmayr wie in Anm. 9, S. 2. Vgl. Aschauer wie in Anm. 4, S. 70; Türk wie in Anm. 1, S. 5; Schreiblmayr wie in Anm. 9, S. 3. " Vgl. Kremstal-Bote 9 (1881), S. 1. Vgl. Aschauer wie in Anm. 4, S. 70; Türk wie in Anm. 1, S. 5; Schreiblmayr wie in Anm. 9, S. 2. ■" Vgl. Schreiblmayr wie in Anm. 9, S. 3. Zit. bei Schreiblmayr wie in Anm. 9, S. 3. Vgl. Schreiblmayr wie in Anm. 9, S. 3-4. '''' Vgl. Aschauer wie in Anm. 4, S. 70-71; Türk wie in Anm. 1, S. 5.
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