OÖ. Heimatblätter 1998, 52. Jahrgang, Heft 3/4

worden war, ging man daran, die Grundeinlösung vorzunehmen. Grund einlösungen stellen fast immer ein äul?erst schwieriges Problem dar. Deshalb, weil es wenig Privatleute gibt, welche sich freudig einem „Diktat von oben" fü gen. Im Falle der Kremstalbahn gestal tete sich die Lage aber gerade umge kehrt; der nöHge Baugrund konnte in kürzester Zeit und darüber hinaus billig eingelöst werden.^" Dies mag aber weni ger auf das „.. .Verständnisse der Land bevölkerung .. zurückzuführen sein, sondern auf den grundsätzlichen Plan, teure Grundstücke zu umfahren und Grundstücke möglichst nicht zu zer schneiden." Darüber hinaus muß ange merkt werden, daß die Anlage von vie len Kurven für die Kremstalbahngesellschaft durchaus nicht kontraproduktiv war; damit gewann man Kilometer, wel che man verkaufen konnte. Der Bau selbst ging ungewöhnlich rasch vor sich. Bereits am 9. Oktober 1880, also gut zwei Monate nach der konstituierenden Generalversammlung, war die Bahn bis Traun realisiert. Am 11. November waren die Arbeiten zwischen Traun und Neuhofen an der Krems be endet und am 24. Februar 1881 war schließlich die gesamte Trasse fertigge stellt.-'^ Anzumerken wäre, daß die An bringungen von Sicherungseinrichtun gen (Wärterhäuschen, Schranken) unter blieb, da klar war, daß die Züge künftig nur äußerst langsam unterwegs sein würden.''' Die offizielle Eröffnung der Strecke erfolgte am 30. April 1881." Die tatsäch lichen Bau- und Ausrüstungskosten hat ten das vorhandene Budget sogar noch um 20.211 Gulden unterschritten.'" vrii ^erioiieii' & gratfjtciiDcrlcfjr fiati't Samstag den 30. April flatt. Plc ^fafloitcit Kematen, ßolir-Bad Hall oetben füt b<n 5ra(tt(noftlf^r ftfl wr- am 0. IVHai ^ näifnil. 2-1 Sinj, om 28. Äptil 1881. Pif Pittkll«« >(r itfiti6f!)iillifl|n=©rftllfiliiitt. Plakat zur Eröffnung der Kremstalbahn. Aus: Fritz Mayrhofen Von der Revolution zur Republik 1848/ 49-1918. In: Von der Aufklärung bis zur Gegen wart. Hrsg. von Willibald Katzinger. - Linz 1990 (Geschichte der Stadt Linz), S. 111-247. Hier: S. 149. Kremsmünster-Micheldorf (1882-1883) Bereits im Entwurf des Statutes der Kremstalbahngesellschaft wurde eindeu tig festgehalten, daß die Station Krems münster nur den vorläufigen Endpunkt Vgl Aschauer wie in Anm. 4, S. 70; Türk wie in Anm. 1, S. 5; Führer wie in Anm. 21, S. 8. " Türk wie in Anm. 1, S. 5. Vgl Prospect einer normalspurigen Vicinalbahn von Linz nach Kremsmünster. Linz 1879 (Ar chiv der Stadt Linz), S. 2. Vgl Führer wie in Anm. 21, S. 8. ''' Vgl Wegenstein wie in Anm. 18, S. 4. Vgl Aschauer wie in Anm. 4, S. 70; Türk wie in Anm. 1, S. 5. " Vgl Geschichtliche Daten der Kremstalbahn. Linz o. J. (Oberösterreichisches Landesarchiv, Linz), S. 3.

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