OÖ. Heimatblätter 1998, 52. Jahrgang, Heft 3/4

(Stationen der „Alm talbahn") nach Kirchdorf an der Krems verhinderte." Bauphasen Das „Wenusch-Projekt" und die Konshtution der „Kremstalbahn-Gesellschaft" als Voraussetzungen Bis 1878 war allen Versuchen, eine Lokalbahn von Linz aus ins Kremstal zu bauen, kein Erfolg beschieden. Im Jahr 1872 erhielt zwar die Bank für Ober österreich und Salzburg eine entspre chende Konzession, dennoch aber war das vorliegende Projekt ohne staatliche Hilfe nicht realisierbar.^" Die im Jahr 1873 eintretende Wirtschaftskrise schwächte dann erst recht die Hoffnung auf einen baldigen Bahnbau ab. Nichts destoweniger spricht sich aber am 22. März 1874 eine Linzer Volksversamm lung erneut und entschieden für diesen Bahnbau aus. Wegen der „... Ungust der Zeitverhältnisse.. konnte das Projekt aber vorerst nicht realisiert werden. Ab 1878 gelangen aber einige wich tige Schritte hinsichtlich einer Realisie rung. Der Linzer Oberingenieur Josef Ritter von Wenusch hatte damals die Idee, die Bahn ins Kremstal mittels Selbsthilfe zu realisieren, wenn schon keine staatlichen Zuschüsse zu erwarten waren. Diese Idee legte Wenusch in der Folge dem Linzer „Eisenbahn-Werbeaus schuß" dar, welcher nicht müde wurde, den Bahnbau zu propagieren. Die Folge war, daß man Wenusch ein detailliertes Projekt ausarbeiten ließ.^^ Zunächst wurde eine Bahnlinie ins Auge gefaßt, welche von Linz bis Krems münster reichen sollte. Die Kosten dafür wurden mit 550.000 Gulden angegeben. Bereits im November 1879 richteten die Interessenten hinsichtlich der Gründung einer Gesellschaft einen Subskriptions aufruf sowohl an die Bevölkerung der Stadt Linz als auch jene des Kremstales, welcher äußerst erfolgreich verlief. Inner halb weniger Monate wurde eine Summe von 940.000 Gulden gezeich net.^" Dieser Erfolg wäre nicht zuletzt auf den Kontakt mit der Firma Krauß & Co. zurückzuführen. Diese Münchner Firma befaßte sich lange Zeit mit Bau, Ausrü stung und Betrieb von lokalen bzw. städ tischen Bahnlinien. Auch die Wiener Dampf-Tramway wurde von ihr be treut."'' Den Kremstalbahn-Interessenten garanherte diese Firma nun erstens den Bau der Bahn, zweitens ihre Führung für die Dauer von zehn Jahren und drittens, daß 45 Prozent der kommenden Einnah- " Dies spielte sich folgendermaßen ab: Als man staatlicherseits daranging, die Kremstalbahn in eine Hauptbahn zweiten Ranges umzubauen und die Pyhrnbahn, damals verstanden als Ver bindung von Klaus bis Selzthal, zu errichten, verlangte man von der Stadt Linz einen diesbe züglichen finanziellen Beifrag. Linz sagte zwar grundsätzlich zu, bedingte sich aber aus, daß die Konzession für die Welser Stichbahn nicht vor dem Ende des Umbaus der Kremstalbahn gegeben werden dürfe (vgl. Denkschrift über reicht vom Eisenbahncomite des Linzer Ge meinderates. Linz o. J. [Archiv der Stadt Linz], S. 4). Daraus ist eindeutig die Angst zu erken nen, daß am Ende doch Wels und nicht Linz den vorzüglichen Endpunkt einer respektablen Nord-Süd-Transitlinie darstellen könnte. Vgl. Aschauer wie in Anm. 4, S. 69; Hujber wie in Anm. 2, S. 70; Türk wie in Anm. 1, S. 5. Führer auf der Kremstalbahn. Mit einer Be schreibung von Linz. Linz I88I (Oberösterrei chisches Landesarchiv, Linz), S. 5. " Vgl. Aschauer wie in Anm. 4, S. 69; Türk wie in Anm. 1, S. 3; Führer wie in Anm. 21, S. 5-6. Vgl. Aschauer wie in Anm. 4, S. 69; Führer wie in Anm. 21, S. 6; Türk wie in Anm. 1, S. 3-4. Vgl. Holter wie in Anm. 3, S. 10.

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