OÖ. Heimatblätter 1998, 52. Jahrgang, Heft 3/4

Z Brief von Propst Ferdinand FAoser von St, Florian an Alfred Ritter von Arneth, 8. No vember 1875. Original: Stiftsarchiv St. Florian, Nachlaß Moser. „fFochverehrter Freund! ... Daß inzwischen die Orgel vollendet u.[nd] am 19. Okt.[ober] das erstemahl beim Gottesdienste gespielt wurde, dürfte schon bekannt sein, wie auch, daß am Vortag die Orgelprobe in Form eines kirchl.[ichen] Conzertes in gelungener u.[nd] erhebend[e]r Weise stattfand, so daß ich mit dem Gedanken umgehe im künftigen Jahre un ter Einladung der Freunde des fiauses sowie der fionoratioren in Linz dieselbe zu wiederhohlen [sie!]. ..." Die Familie Arneth und ihre Mitglieder waren im Stift seit Jahrzehnten wohlgelitten. Die Bekanntschaft reicht in die Zeit zurück, als Michael Arneth (1771-1854) in St. Florian in leitender Stellung und ab 1823 als Propst wirkte, und sie übertrug sich auch auf andere Chorherren, so auf Ferdinand Moser (1827-1901); letzterer war von 1872 bis 1901 Propst des Stiftes. Die erhaltenen Moser-Briefe - 15 an der Zahl vom 20. Jänner 1875 bis 8. Februar 1891 - sind recht persönlich formuliert, dienen dem Gedankenaustausch, berichten u. a. vom Interesse an den Mitgliedern der Familie Arneth in Wien, von juristischen und wirtschaftlichen Belangen des Stiftes und von der Freude Mosers über das Wir ken und die Erfolge des Briefpartners. Über eine Wiederholung des Konzerts im Jahre 1876 oder auch nur über eine ähnli che Veranstaltung ist bis jetzt nichts bekannt. Bruckner nicht erwähnt. 8. Das Vaterland. Zeitung für die österreichische Monarchie, Wien: 13. November 1875 (Nr. 314, 16. Jg.), S. 1, und 14. November 1875 (Nr. 315), Beilage S. 1. Autor: Unbekannt. Titel: Die große Orgel zu St. Florian. Der in Details aufschlußreiche Bericht läßt sich in drei Abschnitte gliedern. Die all gemeinen Ausführungen über das Instrument mit einer kurzen Geschichte und einer Auflistung der Anzahl der Register, Pfeifen (samt deren Maßen und Gewichten) sind eigenständig. Der Mittelteil mit der ausgeschmückten Beschreibung von RegisterCharakteristika und den Leistungen des Stiftsorganisten Josef Seiberl erweist sich als eine Textübernahme aus dem Artikel von Anton Edtl, seinerzeit im Linzer Volks blatt (= Quelle 1) erschienen. Der Bericht über das Konzert am 18. Oktober und der flinweis auf den „Trinkspruch" von Propst Moser „des anderen Tages" wurde neu textiert. Nur in dieser Veröffentlichung findet sich der Hinweis auf den Trinkspruch und da mit auf eine Feier am 19. Oktober. Freilich läßt die Art der Druckwiedergabe über den Umfang des Gesprochenen im Ungewissen. Aufgrund der mitgeteilten Details ist der Artikelverfasser höchstwahrscheinlich un ter den Chorherren des Stiftes zu suchen. Bruckner erwähnt.

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