b) als Graduale; „Os justi meditabitur sapientiam" in c-MolI aus 1805, Werk verzeichnis Nr. 46, Stiftsarchiv VI/I02; c) als Offertorium „Magna et mirabilia sunt opera tua Domine" in B-Dur aus 1828, Werkverzeichnis Nr. 108, Stiftsarchiv VI/111. Dem Anlaß entsprechend handelt es sich bei der Messe um ein in St. Florian oft benütztes^° und verhältnismäßig groß besetztes Werk. Im Gegensatz zu heuHger Aufführungspraxis ist die spärliche Besetzung der Vokalpartien (insg. mit neun Notenheften) und der Streicher (insg. sieben Notenheften) auffallend. Je ein Noten heft für Holzbläser (je zwei Oboen, Klarinetten, Fagotte), Blechbläser (zwei Trompe ten, drei Posaunen), Orgel und Pauken entspricht vollständig gegenwärtigen Erfor dernissen. Mit dieser Bestandsaufnahme ist jedoch nur in gewissem Umfang die Anzahl der Mitwirkenden fixiert, da Verluste beim Notenmaterial nicht auszuschlie ßen sind. Diese Einschränkung ändert aber nichts an der vergleichsweise geringen Zahl an Mitwirkenden. Das Graduale wurde ebenfalls oft gespielt.^^ Das vorhandene Notenmaterial für Sänger, Streich- und Blasinstrumente sowie Orgel und Pauken (insg. 19 Noten hefte) veranschaulicht in gleicher Weise eine ähnlich geringe Besetzung. Für das Offertorium^^ mit insgesamt 27 Notenheften bzw. -blättern gelten dieselben Überle gungen. Bei keinem der hier genannten Eybler-Werke gibt es einen Hinweis, daß Bruckner an der Orgel mitgewirkt hat, während der Stiftsorganist Seiberl allenfalls als Tenorist eingesetzt war. Mangels differenzierter Informationen müssen wir uns mit diesem Pauschal urteil über die Aufführung begnügen: „Ueber die ... bei dem ... celebrirten Hoch amte gewählten Tonwerke von Eibler [!] herrschte nur eine Stimme der Anerken nung. Es war eine würdige, hochfeierliche, erbauende, wenn auch glänzende Kir chenmusik" (Quelle 5). An diesem Tag richtete der Prälat sicherlich bei einer Feier, jedoch unbekannt in welchem direkten Zusammenhang, Worte des Dankes an Matthias Mauracher und fügte an: „Und auch jener zwei Männer muß gedacht werden, deren Namen mit der Orgel von St. Florian untrennbar verbunden sind, des Meisters im Spiel, des Professors Bruckner, der, nachdem er bei der hiesigen Orgel den Grund zu seiner Kunst gelegt, nun zu europäischem Ruhm gelangte, sowie seines Nachfolgers und Freundes, des jetzigen Organisten Joseph Seiberl, der auf dem Wege ist, seinem älte ren Freunde nachzustreben. Wahre Kunst verfeinert und veredelt; beide sind Söhne von Schullehrern, die seiner Zeit unter dem Patronate von St. Florian wirkten, beide bewahren dem Hause treue Anhänglichkeit, edlen Charakters, verbindet sie beide Die Aufführungsdaten reichen vom 29. September 1853 bis 29. März [?] 1891. Vom 15. November 1833 bis einschließlich 28. August 1860 sind 20 Aufführungen vermerkt. Das Ma terial enthält keine Hinweise auf Aufführende. Das Notenmaterial trägt nur den Aufführungsvermerk 14. September 1854 und keine Hinweise auf Aufführende.
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