OÖ. Heimatblätter 1998, 52. Jahrgang, Heft 3/4

am Sten Dezember Prinz Franz Josef mit 18 Jahren den Thron bestieg. Wo auch alhier in Goisern am 9ten Dezember die Thronbesteigung unter großer Polier Schüssen und Trommelschlag vor dem Ptleggericht verbubliziert wurde." Die Trommel, die im März hell die Revolution bejubelte, verkündete nun dumpf ihr Scheitern und ihr Ende. Der neue Herrscher griff radikal durch, der fürst liche Absolutismus erreichte einen neuen Höhepunkt. Politische Reformen wurden rückgängig gemacht, ein drastischer Umbau der Verwaltung vorgenommen. Das Salzoberamt in Gmunden schloß für immer seine Pforten, der Betrieb in einer Salinen- und Forstdirektion zusammengefaßt. Das Pfleggericht Wildenstein, wo Ankündigungen „verbubliziert" wurden, erfuhr seine Auflösung. Statt dessen schuf man das Bezirksgericht - fortan zuständig für die Justiz - und Bezirkshaupt mannschaften, mit den wirtschaftlichen Angelegenheiten (Steuern) betraut. Die grundherrschaftliche Verwaltung verschwand völlig. Diese Grundentlastung, die den Inhaber auch tatsächlich zum Eigentümer einer Liegenschaft machte, stellte die einzige, aus der Revolution resultierende Besserung dar. Leopold Scheutz profitierte ebenfalls davon. Er bezahlte ein Drittel des Schätzwertes in langfristigen Raten und war somit faktisch Herr auf eigenem Land. Lassen wir ihm das Schlußwort zu die sem Jahr, das auch im Salzkammergut ein völlig neue Welt geschaffen hatte: „Und so beschließen wir das Jahr 1848, das merkwürdigste in der ganzen Weltgeschichte."

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