OÖ. Heimatblätter 1997, 51. Jahrgang, Heft 3/4

befindet. Der See liegt am Fuße des Schafbergs, das Schloß entsprang Beers Phantasie. Der besseren Verständlichkeit wegen sei nun ein kurzer Überblick über Beers Leben gegeben. Eine ausführliche Be schreibung desselben findet man in der Neuausgabe seines Romans Der verlieble Österreicher.^ Biographie Bereits 1953 erschien in den Ober österreichischen Heimatblättern von Fritz Huber ein Artikel über Johann Beer."* Die dort wiedergegebene Biogra phie wies noch allerhand Lücken auf, - ' V '' ' ■'MT ■" ■■ ■ w i Schloß Kogel bei St. Georgen im Attergau. Zeich nung Beers aus seinem Tagebuch. vieles konnte nur vermutet werden. Durch die Auffindung wichtiger Doku mente erwies sich nun ein Teil dieser Ver mutungen als richtig, und der andere Teil kann richtiggestellt und ergänzt wer den. Aber noch immer kann man nicht alle diese Lücken schließen. Johann Beer wurde am 28. Februar 1655 als Sohn des Gastwirtes Wolfgang Beer in St. Georgen im Attergau gebo ren. Das vermeintliche Geburtshaus be findet sich gleich neben der Pfarrkirche. Es ist mit einer Gedenktafel gekenn zeichnet. Seine Jugend verbrachte Beer im Attergau. 1659 hielt er sich bei seiner Großmutter Maria Achleitner in Schörfling auf. Ab 1662 wurde er im Stift Lam bach unterrichtet. Unter anderem erhielt er hier von Luodovicius Raumhauffski, einem Böhmen, eine gute musikalische Ausbildung. Von 1665 bis 1669 setzte er diese Ausbildung im Stift Reichersberg am Inn fort und dann bis 1670 in Passau. In der Zwischenzeit kam er aber immer wieder heim nach St. Georgen. Seine Eltern mußten aber St. Geor gen des protestantischen Glaubens we gen verlassen und siedelten sich in Re gensburg an. Der kleine Johann folgte ihnen 1670. Dort besuchte er bis 1676 das Gymnasium poeticum. Unter ande rem war dort der berühmte Komponist Johann Pachelbel sein Mitschüler.^ Beer schrieb später ein Widmungsgedicht für dessen Hexachordum Apollonis. ^ Johann Beer, Der verliebte Österreicher, heraus gegeben von James N. Hardin, Bern 1978. " Fritz Huber, Eine barocke Lobrede auf Ober österreich, in: Oberösterreichische Heimatblät ter, Jg. 7/4 1953, S. 335 ff. ' Siehe TB, S. 18.

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