der St. Peter (Zizlau) dann als Filiale (1788 Expositur) unterstellt war. Vom Orden der Karmeliter wurde die Seel sorge bis 1828 besorgt, im Jahr darauf kam der erste Weltpriester nach St. Peter. Der Bau des Pfarrhofes erfolgte um 1825, bis dahin mußten die Geistlichen jeweils von Linz aus ihren Weg nehmen, was besonders zur Nachtzeit und im Winter beschwerlich war. Ein Antony Gmaindler, verstorbener „Bstandbräu in Dachsberg", stiftete aus seinem Erbe 4.000 Gulden für die Errichtung eines Pfarrhofes in St. Peter. Das Testament wurde aber von der Familie des Verstor benen angefochten und der jahrelange Rechtsstreit zehrte das Geld auf. Am Ende verblieben nur 100 fl., was nicht einmal für eine gewöhnliche Meßstif tung ausreichte. Mit der Einführung des Salzfreihan dels wurde Mitte der zwanziger Jahre des 19. Jahrhunderts die staatliche Salz verführung und damit die Traunzugregie aufgelassen. Die Salzabfuhr auf der un teren Traun wurde vom Salzoberamt im Feilbietungsweg an Firmen vergeben. Schon damals war also die Frage der Privahsierung staatlicher Unternehmen ak tuell und wie immer waren letztlich die „kleinen Leute" betroffen. Viele Schiff leute wurden aus dem ärarischen Dienst entlassen und der Verlust der Eigen schaft als kaiserliche Arbeiter bedeutete schwere Einbußen für sie. Die Pfarrchro nik merkt an: „Vermöge allerhöchster Entschließung begann am 1. November 1829 der Freihandel mit dem Salze." Not und Armut waren in St. Peter fortan zu Gast. In einem Visitationsbericht ist zu lesen, daß die Pfarre zu arm sei, um sich einen „Zöchschrein" (Kassenschrank) an zuschaffen. Allerdings entstanden in St. Peter später andere Unternehmungen, wie die Druckerei und Färberei des Herrn Funke (1845), die „Wattafabrik" der Herren Kurz & Lamberger und die große Aktien-Spinnerei, in Betrieb ge setzt 1866, doch all dies konnte nur we nig Ersatz für frühere Beschäftigungs möglichkeiten bieten. „Die Wohlhaben heit ist mehr oder weniger verschwun den und die damals bemittelten Salzar beiter und Flößer fristen ihr Leben in den Fabriken" (Pfarrchronik). Während des Bestandes der Pferde eisenbahn konnte die Zizlau zum letz tenmal an ihre einstige Verkehrsbedeu tung anknüpfen. 1832 war die Linie Linz-Budweis eröffnet worden, 18341836 folgte die südliche Fortsetzung nach Gmunden. Zizlau wurde durch eine 2,3 km lange Stichbahn, die im Be reich Turmstraße/Kremplstraße von der Hauptstrecke mit einem Gleisdreieck ab zweigte, an das Schienennetz ange schlossen. In St. Peter entstanden ein großer Stationsplatz mit Aufsichts- und Wohngebäude sowie mehreren Magazi nen. Nunmehr wurden die auf der Bahn angelieferten Frachtgüter, in erster Linie Salz und Hausruckkohle, zum Weiter transport auf Schiffe umgeladen. Der Bahnhof verfügte auch über eine Gast stätte, die bald zum beliebten Ausflugs ziel für die Linzer wurde. Mit der Eröff nung der Westbahn Linz-LambachSalzburg wurde die Pferdeeisenbahn eingestellt, im Mai und Juni 1860 trug man die Gleisanlagen nach St. Peter in der Zizlau ab. Mit Erlaß des Statthalters von Ober österreich vom 31. Juli 1851, betreffend die Konstituierung der Ortsgemeinden, wurde St. Peter selbständige Gemeinde, 1863 wurde der Ort auch selbständige
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