OÖ. Heimatblätter 1997, 51. Jahrgang, Heft 3/4

Inneres der Kirche von St. Peter. Ob und wann St. Peter vor der Re formationszeit selbständige Pfarre war, ist nirgends festgehalten. Zur Reformati onszeit wurde hier lutherischer Gottes dienst abgehalten, der auch von Linzer Bürgern und vom Adel besucht wurde. Dieser Brauch hielt sich noch bis in die Jahre der Gegenreformation. Aus dieser Zeit wird auch eine Auseinandersetzung mit dem Mesner wegen des Kirchen schlüssels überliefert. 1633 wird in einer Urkunde die Pfarre „Taversheim vulgo St. Peter in der Au" erwähnt, 1670 scheint St. Peter als Filiale der Linzer Stadtpfarrkirche auf. Die Barockisierung der Kirche wurde 1679 und 1752 vorgenommen, woran die Jahreszahl „1752" an einem Torbogen erinnert. Damals wurde das gotische Gewölbe und ein Teil der Au ßenmauern abgetragen. Ein verstäbtes Südportal und die unteren Ansätze der Fenster blieben im Mauerwerk erhalten. Die Außenmauern wurden erhöht und ein schmuckloses Gewölbe aufgesetzt. Der Grundriß wurde dabei nicht verän dert, bemerkenswert ist an diesem der rechteckige Chorabschluß. Der Bereich der Linzer Stadtpfarre, dem St. Peter als Vikariat angehörte, umfaßte im ausgehenden 18. Jahrhun dert ca. 16.000 Menschen. Die Pfarregulierung Kaiser Josephs II. im Jahr 1784 beschränkte die Stadtpfarre auf das um mauerte Gebiet von Linz, für die obere Vorstadt wurde bei den Kapuzinern die Pfarre St. Mathias eingerichtet, für die untere Vorstadt war die neue Pfarre St. Joseph bei den Karmeliten zuständig.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2