tung der Bilddarstellungen für den heutigen Men schen (anstatt einer Interpretation des Bilderpro gramms) von Propst Wilhelm Neuwirth und eine Würdigung der kunsthistorischen Bedeutung der Stiftskirche von Bernd Euler. Rupert Baumgartner, Pfarrer und Kustos der Stiftskirche, gibt als Koor dinator der Restaurierung einen eindrucksvollen Bericht darüber. Einem großen Sorgenkind des Stiftes, der oftmals umgebauten Brucknerorgel, deren Restaurierung indirekt Anlaß für die Innen restaurierung war, ist die zweite Hälfte des Buches gewidmet. Uber Geschichte, aktuellen Zustand und Überlegungen zur Wiederherstellung der großen Orgel berichten Karl Rehberger und Or gelbaumeister Helmut Kögler. Der anerkannte Brucknerinterpret Erwin Horn, der durch Tran skriptionen und Improvisationen neue Perspekti ven zum Verständnis von Bruckners Orgelmusik eröffnete, zeigt mit „Raum und Klang, Anton Bruckners Musik in der Stiftskirche St. Florian" die ursprüngliche „Verwurzelung" von Bruckners Musik in diesem Kirchenraum auf. Als poetischer Schlußgesang folgt Alois Brandstetters Erlebnis aufsatz zur Kirchweihe der St. Florianer Stiftskir che. Die Bebilderung fällt durch vorzügliches lichtbildernisches Niveau und wohldurchdachte Auswahl und Anordnung, obwohl großteils Lai enaufnahmen (R. Baumgartner und W. Neuwirth), angenehm auf. Auch Bruckners nächste „Amts"-Orgel wurde zum Brucknerjahr durch eine Publikation mit ansprechender Bebilderung gewürdigt. Der Linzer Organist und Musikpädagoge August Hu mer, durch mehrere Konzerte und Kirchenmusik aufführungen im Alten Dom bekannt, behandelt die Geschichte des Instrumentes und A. Bruck ners Veränderungswünsche und Klangvorstellun gen; dies alles in Kürze, da bereits anläßlich der Restaurierung vor fast zwanzig Jahren darüber mehrere wissenschaftliche Studien publiziert wor den sind, die allerdings hier nur unvollständig zi tiert werden. Hauptinitiator der Restaurierung und Herausgeber dieser Broschüre ist der Bruck nerbund für Oberösterreich, bei dem diese ange fordert werden kann (Tel. 0732 / 78 02 Dw. 72 03). Karl Mitterschiffthaler Ernst Hilmar: Franz Schubert. Graz: Akademische Druck- und Verlagsansiali, 1989, 2. Auflage 1996. 216 Seilen mii 350 ieilweise farbigen Abbildungen und Reprodukiionen. ISBN 3-201-01474-5 Fritz Hug: Franz Schubert. Tragik eines Begnade ten. Neu überarbeitete Ausgabe. Heyne-Sachbuch 19/461. München: Wilhelm-Heyne-Verlag, 1996. 556 Seiten. ISBN 3-453-11541-4 Manfred Wagner: Franz Schubert. Sein Werk - sein Leben. Musikportraits. Band II. Wien: Adolf Holzhausens Nachfolger GmbH, 1996. 224 Seiten mit 22 teilweise farbigen Abbildungen und Reproduktionen. ISBN 3-900518-52-1 Schubert-Lexikon. Herausgegeben von Ernst Hilmar und Margret Jestremski. Graz: Akademische Druck- und Verlagsanstalt, 1997. 534 Seiten. ISBN 3-201-01665-9 Walburga Litschauer: Neue Dokumente zum Schubertkreis. Aus Briefen und Tagebüchern sei ner Freunde. Band 2: Dokumente zum Leben der Anna von Revertera. Wien: Musikwissenschaftlicher Verlag, 1996. III Seiten mit einigen Reproduktionen. ISBN 3-900-270-25-2 Schuberts Beziehungen zu Oberösterreich und Oberösterreichern, wie zu Johann Michael Vogl, Josef v. Spaun u.a., sind allgemein bekannt. Mehrmals war er in Linz, Steyregg, Steyr, Gmunden und Altmünster bei Freunden zu Besuch. Jo sef v. Spaun, aus einer im Linzer Kulturleben äu ßerst aktiven Familie gebürtig, stellte unzählige Kontakte her und wurde zum Mentor des Linzer und später des Wiener Schubertkreises, dem auch mehrere Absolventen des Stiftsgymnasiums Kremsmünster angehörten. Wie bei kaum einem anderen Komponisten war sein Freundeskreis für das Schaffen so bedeutsam. Musizieren durfte bei den zwanglosen abendlichen Treffen der Freunde nicht fehlen und bot dem Komponisten oft unmit telbar nach Fertigstellung einer Komposition die klangliche Realisierung. Gastgeber dieser Schubertiaden und Freunde gaben somit reichlich Be stätigung und Anregungen zu weiterem komposi torischen Schaffen. Für das lokale Musikleben sind die vielen Nachweise für ein reges geistig kulturelles und gesellschaftliches Leben von Bür gertum und Adel im Biedermeier von Interesse. Ernst Hilmars Bildbiographie, zum Schubert jahr 1997 neu aufgelegt, zeichnet sich durch ein unübertroffen reiches Bildmaterial aus, das das Leben des Komponisten, seinen Freundeskreis und die Aufenthaltsorte darstellt, nicht etwa im
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2