Dr. Hans Schnopfhagen d. J. (1870-1937) Eine Ergänzung zum Lebenslauf eines kulturbeflissenen Arztes Am 12. Jänner 1997 jährte sich zum sechzigsten Mal der Todestag des gebür tigen Oberösterreichers Dr. Hans Schnopfhagen, der den Großteil seiner Lebens- und Berufsjahre in Wien und Niederösterreich verbrachte. Der Sohn des Komponisten des „Hoamatland"- Liedes war wie zahlreiche Mitglieder sei ner Familie Arzt, im besonderen Psychia ter, aber auch ein ausgezeichneter Musi ker, der gern komponierte. Sein Lebens lauf ist gut dargestellt,^ einige Ergänzun gen ergeben sich aus dem Auszeich nungsantrag für die Ernennung zum Hofrat in Schnopfhagens Personalakte Nach der Matura in Linz studierte er in Prag und Graz, wo 1897 auch die PromoHon zum Doktor der Medizin erfolgte. Nach Assistententätigkeit am anato mischen Institut der Universität Graz und Militärdienst war er ab 1898 an mehreren niederösterreichischen psych iatrischen Anstalten tähg, zuletzt als Di rektor der Landes-Irrenanstalt in Gög ging bei Klosterneuburg. Kontakte zu Klosterneuburg begannen jedoch bereits im Jahre 1907,^ als er zum Ordinierenden Arzt in der VIII. Rangklasse für die Nie derösterreichische Landes-Irrenanstalt Klosterneuburg, Martinstraße 30, be stellt wurde. An diesem Spital wirkte Schnopfhagen bis zum Jahre 1911. Nach jahrelanger Tättgkeit ab 1912 als Vor stand der Männerabteilung der Nieder österreichischen Landes-Heil- und Pfle geanstalt für Geistes- und Nervenkranke „Am Steinhof" wurde er mit 1. Februar 1919 Direktor der Niederösterreichi schen Landes-Irrenanstalt in Gögging. Seit 1923 führte er auch die Direkhonsgeschäfte der diesem Spital angeglieder ten Pflege- und Beschäftigungsanstalt für schwachsinnige Kinder. Der Hofrats titel sollte Schnopfhagen verliehen wer den, weil er die Anstalt bei ständig wach sendem Patientenbelag (1931 etwa 1.400 Kranke) ohne irgendwelche Erhöhung des Personalstandes durch die außeror dentlichen Schwierigkeiten der Nach kriegszeit nach dem Ersten Weltkrieg hinüberzuleiten hatte. Besonders ge rühmt wird sein feines psychologisches Verständnis auch in der Führung eines auf über 200 Personen sich belaufenden Personalstandes. Die Jahresberichte unter der Direk tion Schnopfhagen wurden sehr aus- ' Österr. Biogr. Lexikon 10 (1994), 414. Über die oberösterreichischen Arzte Schnopfhagen s. Jo sef Mittermayer, Linzer Persönlichkeiten aus dem Stamme Schnopfhagen - im Dienste der Heilkunst. Historisches Jahrbuch der Stadt Linz 1985, Linz 1986, S. 343-356. Ergänzend zum niederösterreichischen Ursprung sei hier ver merkt, daß in den Jahren 1744-1747 zwei Schnopfhagen, nämlich Johannes (geb. vermut lich 1730) und Franciscus (geb. vermutlich 1739), aus Obermixnitz das Piaristengymnasium in Horn besuchten (Matrikelbuch im Piaristen-Archiv im Stadtarchiv Horn). ^ NÖLA (Niederösterr. Landesarchiv), Personal akt Akademiker (Pensionisten), Karton 15, Nr. III. ^ Vgl. jeweils die Niederösterr. Amtskalender, zu erst für das Jahr 1908, XLIII. Jahrgang, p. 746, unter Nr. 7: Irrenheil- und Irrenpflege-Anstal ten, n. 3.
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