OÖ. Heimatblätter 1997, 51. Jahrgang, Heft 3/4

triarchenkreuz auf. Obenauf ist der auf erstandene Christus zu erkennen. Vor ei nigen Jahren wurden die vier Bilder im Aufsatz neu bemalt. Die Erzählung berichtet, daß diese Säule „Weißes Kreuz" genannt wird. Wir können daraus ersehen, daß vorher hier ein Kreuz stand. Es ist interessant nachzudenken, warum diese „Pestsäule" hier steht: Weil die Wallfahrer von hier die Wallfahrts kirche von Adlwang zum ersten Mal se hen? Weil Steinbach vor Jahrhunderten von einer seuchenähnlichen Krankheit verschont blieb? Und schließlich, wie Kerschbaumer berichtet, haben die Mes serer von Steinbach sie errichtet. Viel leicht, weil sie den Jahrhunderte dauern den Prozeß mit den Steyrer Messerern für sich entschieden haben? Tiefenbach-Kapelle Die Straße von Grünburg nach Oberschlierbach führt durch den Tiefen bacher Wald. Am Fuße des Eckelsberges steht eine Kapelle. Mit dieser hat es fol gende Bewandtnis. Vor vielen Jahren, da man in unserer Gegend den Zement noch nicht kannte, wurden die fiäuser aus Steinen gebaut und Stufen, Fenster stöcke, Säulen u.dgl. aus Stein gefertigt. Einen solchen Steinbruch gab es am Fuße des Eckelsberges. Dort arbeiteten einst sieben Steinmetze. Zu Mittag schickten sie einen Lehrling um Wasser. Als er zurückkam, fand er alle seine Ka meraden verschüttet. Drei Tage lang hörte man sie schreien und konnte ihnen nicht helfen. Als dann der Lehrling Mei ster wurde, meißelte er zum Dank für seine wunderbare Rettung aus Stein eine Statue „Jesus als Schmerzenskönig". An der Straße, unweit der Unglücksstelle, jmi Tiefenbach-Kapelle. ... -'•'V .at, Foto: Kieweg baute er eine Kapelle, in der er diese Sta tue aufstellte. Es ist dies die heutige Tiefenbachkapelle, die vom Aschbauern in Nußbach betreut wird. Im Jahre 1958 ließ die Gemeinde Nußbach, unter finanzieller Beihilfe der Gemeinde Grünburg, diese Kapelle er neuern. Es handelt sich um eine Kapelle mit Satteldach, nach hinten abgeflacht ge mauert. Das Dach springt über den Steinbau 70 cm vor und wird von zwei Efolzsäulen getragen. Die Nische ist durch ein Eisengitter abgeschlossen. Die rückwärtige Wand ist geschmückt mit ei nem aus Sandstein gehauenen Bogen mit Verzierung. Innen befindet sich eine Steinstatue, „Christus im Elend", 60 cm

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