ner zeigte durch die probeweise Reini gung einer Stelle am Mittelbild, daß die Farben erheblich kräftiger werden könn ten. Die Kosten einer sachkundigen Be handlung betragen 27.000 Schilling, und im Einvernehmen mit Diakon OSR Franz Keplinger wurde die Firma Lack ner um die Reinigung ersucht. Aufgrund eines Ansuchens von mir als Leiter der Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde im Bezirk Rohrbach hat die oberösterrei chische Kulturabteilung bereits 6.000 Schilling als Beihilfe angewiesen. Zudem erklärten sich verschiedene Vereine be reit, die Kosten für je ein Bild zu über nehmen. Obwohl der Gesamtbetrag nicht allzu hoch ist, sollen möglichst viele Leute und Institutionen mit Recht sagen können, daß sie zur Erhaltung un serer Kultur- und Kunstdenkmäler etwas beigetragen haben. Das Bundesdenkmalamt hat zwar eine Beihilfe in unbe kannter Höhe und auf unbekannte Zeit in Aussicht gestellt, doch müßte zu nächst eine Begutachtung durch einen bestimmten akademischen Restaurator und spätere Ausführung durch ihn erfol gen. Da dies jedoch erhebliche Mehrko sten und Verzögerungen verursachen würde, was durch die Beihilfe kaum auf gewogen würde, mußte darauf verzich tet werden. Folgende Vereine haben sich bereit erklärt, die Kosten für die Reinigung je eines Bildes zu übernehmen (von links nach rechts): das Bild des heiligen Franz de Paula die Theatergruppe St. Veit i. M., das der heiligen Mutter Anna die Gold hauben- und Kopftuchgruppe, das der Heiligen Familie (Mittelbild) die Sport union, das des heiligen Joachim die Ka tholische Frauenschaft und das Bild des heiligen Aloysius von Gonzaga der Ka meradschaftsbund. Zweckmäßig dürften einige Erklä rungen zu den Bildern sein. Seit alters her fehlen bei der Darstellung von Heili gen, auch anderer Personen, meist deren Namen. Falls sie kein besonders charak teristisches Aussehen haben oder zu ih ren Lebzeiten keine Abbildung gemacht wurde, behilft sich der Künstler mit einer zeittypischen Kleidung (Mantel, Um hang, Ordenskleid, Tracht, Rüstung, Lendenschurz o.ä.) und der Beifügung bestimmter Attribute (Marterwerkzeuge, Stab, Wundmale, Kreuz, Totenkopf, Li lie, Schlange u.ä.). Daran ist dann der oder die Dargestellte zu erkennen. Im linken Bild kniet betend im brau nen Ordenskleid Franz de Paula, aus ei ner lichten Wolke leuchtet ihm das Wort „Charitas" entgegen. Seinen bärtigen Kopf umstrahlt ein Heiligenschein, dar über schweben zwei geflügelte Engels köpfe. Er ist umgürtet mit einem großen Rosenkranz, zu seinen Füßen liegen ein Buch, ein langer Hirtenstab, drei runde (Wurf-?)Steine sowie ein Rehbock. Im Hintergrund sieht man das Meer mit ei nem Boot, in dem zwei Personen rudern. Gemäß der Legende überquerte er in wunderbarer Weise mit einem Begleiter das Meer nach der Insel Sizilien. Engels köpfe, Rosenkranz und Rehbock werden allerdings nicht als typische Beifügun gen des Heiligen verzeichnet, doch ist das Wort „Charitas" bestimmend. Er wurde 1416 (1436?) in Paola (Kalabrien) geboren. Auf innige Fürbitte des Franz von Assisi wurde seinen Eltern der lang ersehnte Sohn geboren und sollte Franziskaner werden. Mit 13 Jahren wurde er in ein Kloster gebracht und diente dort als Küchenjunge. Mit 15 Jah ren zog er sich als Einsiedler in eine Fel senhöhle zurück. Bald entstand dort eine
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