Nach dem großen Brand 1865, bei dem das Hotel vollkommen zerstört wurde, kaufte Franz Koch, der Besitzer des Hotels Post, die Brandruine auf und errichtete wiederum ein Hotel, das an Eleganz und Noblesse dem alten um nichts nachstand. Nach dem Zweiten Weltkrieg stand das Gebäude leer, nur das Erdgeschoß wurde von einem Lebensmitteldiscounter als Verkaufsraum genutzt. Vor kurzem wurde das ehemalige Hotel erfolgreich renoviert und die „Resi denz Elisabeth" erstrahlt nun im neuen alten Glanz: die Zimmer im Obergeschoß wurden zu Wohnungen umgebaut, im Erdgeschoß Geschäftsräume errichtet. Wei ters gibt es ein Cafe und eine Bar, deren Innenausstattung dem eleganten Shl des Gebäudes gerecht wird. Die erste Kuranlage, ein Badehaus, in dem u.a. Wannenbäder verabreicht wurden, war das 1822 vom Salzfertiger Michael Tänzl erbaute „Tänzlbad". Tänzl hatte sich erst nach langem Zureden von Dr. Wirer zum Bau des Bades überreden lassen - anfänglich standen die Ischler Bürger dem Badeprojekt mit Skepsis gegen über und trauten ihm „keine rechte Lebensfähigkeit" zu.'^ Der anhaltende Besuch von Kurgästen stimmte die Ischler Bürger jedoch um, und gegen eine Erweiterung des „Tänzlbades" 1826 gab es keine Einwände mehr.-"' Im Laufe des Jahres 1829 wurden auf Betreiben Wirers zwei Bauten in Angriff genommen: das östlich an den Rudolfsgarten angrenzende Rudolfsbad, ein Dampfbad, das aus zwei Reihen kleiner Kammern bestand, durch deren rostförmigen Boden die Dämpfe eintraten, welche über Klappen an der Decke entwichen, und das vom Wiener Architekten Franz Xaver Lössl auf dem freien Platz gegenüber der Kirche 1836 errichtete neue große Solebad, die (heutige) Trinkhalle.^' Dieser Bau'^ war ursprünglich eine rechteckige, s-ymmetrische Anlage, die Hauptfassade an der Schmalseite zum Platz hin orientiert. Die Wandelhalle öffnete sich an den Längssei ten zur Gartenanlage, und von hier aus konnten auch die Badezimmer betreten wer den. An der Vorderseite war der Salon vorgelagert, der sich mit einem Rundbogen fenster und drei Parapettüren zum Platz hin öffnete. Seitlich befanden sich Durch fahrten, die von korinthischen Säulen getragen wurden. Diese Kolonnaden erwiesen sich jedoch als unzweckmäßig und wurden später entfernt. 1851-1853 bekam die Trinkhalle ihre heuHge Vorderfront: die Seitenflügel wurden angebaut, wobei der westliche als Badehaus und der östliche als Molken-Trinkhalle genutzt wurde.'' Der Längstrakt wurde 1936 nach dem Bau des neuen Kurmittelhauses abgerissen. In den verbliebenen Flügeln werden im Sommer noch immer Trinkkuren verabreicht. Der weitläufige, rechteckige, kahl wirkende Raum wird heute für Ausstellungen und Franziska Krupitz, Aus Alt-Ischl. Stimmungsbilder aus der Vergangenheit des Marktes Ischl. Wien 1909, S. 20. ''' Heinrich Prochaska, Geschichte, S. 8. Ebenda, S. 16. Siehe Abb. 4. Monika Oberhammer, Architektur, S, 28-29.
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