\l K/AI Schloß Aislersheim. Zeichnung Beers aus seinem Tagebuch. Markt Schulle, da erzehlle mir ein alter Bauer, wie er auch unter dem Hauffen der Rebellieren den gewesen, und am Buchherg das fest ma chende Muß gefressen hätte. Da wären ihm manches Mahl von denen Kayserischen Solda ten so viel Kugeln in den Busen geschossen wor den, daß er nicht vill anders heim gekommen als hätte er Hasel-Nüsse eingekauft. Ferner berichtete er des Lebens-Ende des Studentens von Prag, welcher nach dem Zim mermann Stoffel oder Stephan Vättinger, die Rebellischen Bauern Commandirt und ihr Obrister gewesen: Nehmlich, Es hätte sich der selbe, als die Bauern an der Traun geschlagen worden, über dem fluß in einem einsamen Orthe od. Insel unter einen dichten Strauch Rettirirt. Weil nun auf seine Person tausend Ducaten gebotten worden, die derjenige haben sollte, der ihn entweder todt od. lebendig brächte, als hatte sich ein Croat aufgemacht, und ihn auf der Insel unter dem wüesten Strauche angetroffen, auch seinen Säbel gezogen, ihm den Garaus zu ma chen. Da hätte ihn der Student aufs äusserste gebetten, nur so lange innen zu halten, biß er sein Gebett würde gesprochen haben. Als solches geschehen, hette ihn der Croat bey dem Schopff ergriffen, hervorgezogen, und ihm den Kopff ab gehauen, auch solchen ganz begierig nach denen 1000. Ducaten zu Linz eingebracht. Als solches kundmährig worden, da hette sich ein anderer Reutter spornstreiches in die Insul zu dem ent haupteten Studenten begeben, und indeme er denselben vistirt, einen Gürtel voller jubelen Kleinodien und Ducaten gefunden, deren Werth nicht auszusagen, darüber sich der Croat dann Laut einer anderen Sage hatte der Student die ses Mus gekocht, das die Bauern unverwund bar machte.
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