OÖ. Heimatblätter 1996, 50. Jahrgang, Heft 3

Nun bringen Vitus und Josefa Ecker unter dem Patronat einer großzügigen und kulturbe wußten Gemeinde für ihren Geburtsort einen re präsentativen Bildband heraus, der etwa zur Hälfte aus bisher unbekannten Bildern, aus Uni katen von Malern, Zeichnern und Fotografen be steht, zur anderen Hälfte aus Ansichtskarten, Landkarten, Zeichnungen und Liedern. Alle Illustrationen, ob bunt oder einfarbig, sind hervorragend in einem neuen, hochwertigen Kunstdruckverfahren wiedergegeben. Die Bilder werden nicht nur mit der Angabe von Entste hungszeit, Hersteller, Besitzer usw. genau belegt, sondern geben auch die Grundlage für eine Marktgeschichte von Sarleinsbach, die vom 16. Jahrhundert bis ins 20. Jahrhundert reicht. Einige Beispiele aus dem Inhalt: Die Entste hung des Marktwappens ab 1540 - Erklärung der Orts- und Flurnamen - Geschichtliche Ereignisse in Jahrhunderten ab 1000 - Baugeschichtliche Ent wicklung in Urkunden - Inschriften und Fassa denformen - Vom Burgfried zur Großgemeinde - Auszüge aus den poetischen Reimsprüchen und den volksmedizinischen Schriften des berühmten Sarleinsbachers Adam von Lebenwaldt, der zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges über Osterreich hinaus berühmt geworden ist - Geschichtlicher Abriß der Postkarte, der Ansichtskarte und der Briefmarke am Beispiel von Sarleinsbach - Gast häuser in Sarleinsbach - Der Ameisberg - Kreuze und Kleindenkmale - Naturdenkmale - Ein Schloß in Sarleinsbach - Die Pfarrkirche und der Pfarrhof - Kapelle und Friedhof - Sarleinsbacher Rathaus - Sprinzensteinisches Spital - Bürgerspi tal - Sarleinsbacher Brauerei - Geschäftsschilder und vieles andere. Ein Genuß für den Betrachter dieses Sarleins bacher Albums sind auch die vielen eingestreuten Lieder, Verse, Briefe und Berichte über Sarleins bach, wie z.B. von Max Brandmaier, Fritz Ecker, Friederike Großhaupt, Norbert Hanrieder, Gott fried Jetschgo, Berta Kainberger, Franz Lang, Josef Lehrl, Benedikt Pillwein, August Riepl, Hans Schwarzbauer, Berta Stöbich. Ich kann mir vorstellen, daß das Werk „Sar leinsbach in Bildern, Geschichten und Versen" bald in allen Sarleinsbacher Familien ein beliebtes „Hausbuch" sein wird, in dem jeder „Einheimi sche", ob jung oder alt, gern blättert, liest und schaut; ich kann mir weiters vorstellen, daß alle „Auswärtigen", die diesen Bildband in die Hände bekommen, nicht nur das Buch lesen, sondern auch bald nach Sarleinsbach kommen werden. um an Ort und Stelle zu sehen, was da noch so ist, wie es in dem Buch gezeigt und beschrieben wird; und ich kann mir drittens vorstellen, daß alle, die in Hinkunft ein Heimatbuch gestalten wollen, aus dem Sarleinsbacher Buch unzählige Anregungen schöpfen können. Das ist wohl eine der besten Ar ten, wie Heimatbücher aussehen sollen. Otto Kampmüller Gustav Mahringer, Franz X. Wlmmer: 1000 Jahre Steinfelden Pettenhach: Eigenverlag, 1994. 51 Seiten, 58 Abbildun gen. Eine originelle, aber durchaus historisch fun dierte Broschüre über 1000 Jahre Steinfelden in der Ortsgemeinde Pettenbach als Folge einer Aus stellung des Steinfelder Feuerwehrfestes 1994 wird hier präsentiert. Originell vor allem deswe gen, weil zu jedem der 41 Häuser die geschichtli chen Daten auf Transparentpapier darüberliegend mitgeliefert werden, was einen unmittelbaren Ein druck ergibt. Erstmals erwähnt ist Steinfelden in zwei Urkunden über den Besitzstreit zwischen dem Passauer Bischof Christian und dem Grafen Arnold von Lambach (992/93). Das Hausnummern-Spiel zwischen den Pfar ren und Viechtwang einerseits und den Gemein den Pettenbach und Steinbach am Ziehberg ande rerseits spiegelt die Lage der 41 Häuser in den letzten 200 Jahren wider, die durch Umpfarrung betroffen wurden. Steinfelden ist - wie aus dieser Broschüre hervorgeht - in jeder Beziehung bemerkenswert. Gletscher vor 15.000 Jahren, Funde aus der Jung steinzeit bis herauf ins Mittelalter, „Römer-Luxus", „Römer-Reisen", „Römer Bauern", „Zwei tote Bay ern", „Kein Hof ohne Schulden" sind die Uber schriften der einzelnen Kapitel dieser Broschüre, wobei die Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Steinfelden am Schluß die kulturelle Verbunden heit der Bevölkerung mit ihrer Feuerwehr doku mentiert. Aus Zeitmangel fehlt die jüngere Geschichte, schreiben die Autoren im Vorwort - aber viel leicht gibt es einmal eine Fortsetzung. Wir freuen uns schon heute darauf. Hans Sperl

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