:v ■äfis: W-.'-A 'ti' ■ j Ein „früher Kislinger": Aufnahme des Bauernhofes Schahleder aus Puchenau, etwa 1929 (Originalahzug im Volkskundehaus Ried, Repro: Fritz Fellner). legt bis in die heutige Zeit zumindest in unseren Breiten eine äußerst schlechte Position. Die Ansicht, daß Fotografie we nig mit Wissenschaft und ernstem Forschertum gemeinsam hat, ist noch heute die vorherrschende Ansicht in Wissenschaftskreisen. Aber so wie andere Festungen der Wissenschaft und Forschung durch neue, frische Vorgangsweisen und Me thoden aufgebrochen werden, so steht auch die Fotografie in jener Entwick lungsphase, wo man hoffen kann, daß sie als vollwertiges Medium in der Kunst- und Forschungslandschaft aner kannt wird. Kislinger war in erster Linie bilden der Künstler, der die Eindrücke vor Ort sammelte und auflas, um sie dann in sei ner Art zu verarbeiten. Als wirkungsvol les und effektives Hilfsmittel entdeckte er schon in den zwanziger Jahren die Fo tografie. Die Kamera war für ihn ein No tizblock, die er universell einsetzen konnte. Er konnte einen Gegenstand oder einen Zustand zuerst mit seinen Sinnen und dann mit der Kamera um zingeln, neben den flüchtigen Skizzen dienten die Abzüge als Gedächtnisstütze und Erinnerungshilfe. Bemerkenswert dabei ist, daß Kislin ger die Fotografie durchaus nicht als blo ßes Hilfsmittel für seine bildnerische Ar beit sah. Die uns vorliegenden Fotogra fien zeigen eine Eigenständigkeit, die in ihrer Qualität auch ohne Umsetzung in andere künstlerische Bereiche Bestand hätten.
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