OÖ. Heimatblätter 1996, 50. Jahrgang, Heft 3

strebungen zum Wiederaufbau dieses liebenswerten Anziehungspunktes am Berg ein. Vorschläge und Pläne für eine gänzliche Neugestaltung kamen von der Tochter Bernhard Stolz', Friederike, die damals bereits als Bildhauerin und Kera mikerin bekannt war. Friederike Stolz wurde 1913 in Linz geboren und erhielt zunächst am Kon servatorium ihrer fieimatstadt eine Ge sangsausbildung, bevor sie sich nach Wien zum Studium an die Kunstakade mie wandte. Während eines zweijähri gen Italienaufenthaltes hatte sie Gele genheit, ihr Können zu vervollkomm nen; Stukkaturarbeiten, Bleiglasfenster und Mosaike entstanden. Friederike Stolz war in ihren Schöpfungen eindeu tig dem Realismus verbunden, und diese Kunstauffassung bescherte ihr zur Zeit des Dritten Reiches zahlreiche Aufträge: Reliefs, Büsten, Statuen, Brunnen und anderes mehr fallen in diese intensive Schaffensperiode. Nach Erfolgen bei Freisausschreiben folgten Anerkennun gen von offizieller Seite und Friederike Stolz wurde zur Professorin ernannt. Der zweifellos gröl3te Auftrag in ih rem Künstlerleben war die Neugestal tung der Linzer Grottenbahn. Friederike Stolz hatte ein Atelier in der Harruckerstraße in Linz-Urfahr, wo sie bis zu acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäfhgte, welche die Tonfiguren für die Zwergen- und Märchenszenen model lierten. In den fünfziger Jahren arbeitete Prof. Stolz u.a. für eine Arztfamilie in der Schweiz, es entstanden Bleiglasfen ster, Mosaike, ein Mausoleum, BronzefiM Prof. Friederike Stolz (links) und Mitarbeiter im Atelier Harruckerstraße Linz (1948). Foto: privat

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2