Schloß Kammer. Gemälde von Eberl, 1848. hing der Gartenanlage erfolgt sein, da die damalige Besitzerin Ida Horväth-Khevenhüller allein für die Instandhaltung des Schloßgebäudes große Anstrengungen unternehmen mußte. Eine gute Gelegenheit für einen Aufschwung bot ihr der auf keimende Fremdenverkehr im angrenzenden Salzkammergut. 1872 baute sie das Schloß in ein Hotel um und schuf noch andere Einrichtungen für Gäste. Die vielen Räume des Schlosses waren begehrte Unterkünfte für Reisende aus der Monarchie und dem Ausland. Die Nachfrage wurde so groß, daß Ida von Horväth-Khevenhül1er die ehemalige Brauerei beim Schloß in ein modernes Hotel umbauen ließ. Reisende, wie Leo Kegele (1898), schwärmten von den Alleen, den prächti gen Park- und Gartenanlagen, dem Musikkiosk, vom lieblichen See und den zahl reichen Villen, die auf sich zwischen Hügeln dahinschlängelnden Spazierwegen zu erreichen waren. Die Oleandervilla, Seevilla, Waldhütte und Nußvilla wurden umgebaut, um weiteren Gästen Unterkunft zu bieten. Der Schloßpark, das Hotel am See, die Dampfschiffe und vieles andere mehr boten günstige Möglichkeiten für Sommerveranstaltungen. Alle Beschreibungen von Reisenden lassen Merkmale einer englischen Park anlage erkennen. Diese dürfte jedoch nicht durch eine radikale Neugestaltung ent standen sein, sondern durch schrittweises Einbringen englischer Gestaltungsele mente. Nach dem Ende des regen Fremdenverkehrs erwarb in späteren Jahren die Gemeinde Kammer-Schörfling einen Teil des Schloßgartens. Sie stellt ihn heute als Erholungsfläche zur Verfügung. An einem schönen Sonntag im Sommer tummeln sich dort unzählige Menschen zum Baden und Spazieren. Der Park bietet heute
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