OÖ. Heimatblätter 1996, 50. Jahrgang, Heft 3

Stil) oder ein moderner Park gestaltet werden soll. Für die Kontinuität ist die Kennt nis der Geschichte des Gartens wesentlich. Ein einfaches, aber probates Mittel der Rekonstruktion ist die Analyse alter Bilder, Darstellungen und Pläne wie es im Fol genden versucht wird. Baugeschichte des Schlosses und des Gartens Eine Burg an der Stelle des heutigen Schlosses wurde 1260 erstmals urkund lich erwähnt. Sie war zu dieser Zeit im Besitz der Grafen Schaunberg. 1572 bekam Hannß Khevenhüller die Attergauer Iderrschaften als Lehen. Aus dieser Zeit stam men auch die ersten Abbildungen des Schlosses. Zu den Gartenanlagen lassen sich aus diesen noch keine Hinweise ablesen. Bartholomäus Khevenhüller, der Erbe von Hannß, wählte Kammer als seinen Herrschaftssitz und ließ das Gebäude 1607-1609 entsprechend ausbauen. Ein Panoramabild von ca. 1610 zeigt das Schloß und sein Umland in ausreichendem Maß für Rückschlüsse auf die Gartengestaltung. Das Schloß liegt auf einer Insel und ist nur über eine Holzbrücke erreichbar. Die Garten anlagen finden sich am Ufer in unmittelbarer Nähe des Meierhofes. Es handelt sich um junge, lockere Baumpflanzungen, in deren Mitte ein quadratischer Platz liegt, welcher von hohen Hecken eingefaßt wird. Renaissance Die Vorbilder für den Renaissancegarten kamen aus Italien nach Österreich. Wesentliches Merkmal ist die Anlage von Parterres, d. s. ornamenthafte Beete, die kW H --i /i ; Unbekannter A4aler: Schloß Kammer am Attersee mit Schörfling und Seewalchen, 1622.

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