OÖ. Heimatblätter 1996, 50. Jahrgang, Heft 3

die Pfarrleute verrichten. Das Gerüst ist unnötig, Schrägen genügen. Die Glastafeln sind zu teuer, da die Glashütten so nahe sind. Die Arbeiten wurden ausgeführt. Weil die Kosten in der Kirchenrechnung der Pfarre nicht aufscheinen, wurden sie, wie auch die Baukosten für den Pfarrhof, vom Stift St. Florian getragen, mit dem die Pfarre St. Oswald über die Mutterpfarre Lasberg seit der Besiedlung durch die Incorporation verbunden ist.'^ 1799: Den neuen Ofen für das Kaplanzimmer hat die Kirchenkasse der Pfarre bezahlt: 16 fl 15 x. 1805: Dem Steinmetzmeister für das Umsetzen des Wasserkars und Pfla stern im Pfarrhofgarten 2 fl 45 x. 1808: Dem Tischler für eine Tür 7 fl 35 x. 1969 erfolgten durch den Architekten Dipl.-Ing. Anton Zemann die größten Baumaßnahmen seit der Errichtung des Pfarrhofes vor 300 Jahren. Damals wurden nicht nur die Wohnverhältnisse auf einen zeitgemäßen Stand gebracht. Man war auch sehr bemüht, im Sinn der Denkmalpflege alles zu bewahren, was für einen Bau aus der Barockzeit typisch ist: die Gewölbe, die einfachen Stuckdecken im ersten Stock, einen schöne Tür und ganz besonders die Fassaden. Die schöne Außenfas sade wurde nicht nur erhalten, sondern noch verbessert. Man weiß nicht, warum bei der Erbauung im Jahr 1696 die Fenster im Erdgeschoß um ein Drittel niedriger gemacht wurden als im ersten Stock. Hätte man damals den Pfarrhof nur aufge stockt, wäre das verständlich. Doch aus den Archivalien geht klar hervor, daß 1696 der ganze Pfarrhof zwischen der alten Schule und der Kirche neu errichtet wurde. 1969 wurden die Fenster nach unten vergrößert und so den Fenstern des ersten Stokkes angeglichen. Gleichzeitig wurden auch die Lisenen nach unten verlängert und neue Basen gemacht. Dadurch wurde der vorher übermäßig hohe Sockel entspre chend niedriger.' So hat der Pfarrhof von St. Oswald 1969 sehr gewonnen; beson ders die schönen harmonischen Fassaden werden immer wieder bewundert. 1986 wurde der Pfarrhof vom Spengler- und Dachdeckermeister Gottfried Grosser aus Unterweißenbach mit rötlichen Eternittafeln eingedeckt. Diese Dach farbe paßt sehr gut zur gelben Farbe der Mauerfassade, die durch die weißen Lise nen und die profilierten Fenster-Faschenausbildungen schön gegliedert ist.® ^ Kostenvoranschlag für Kaplanzimmer im Stiftsarchiv St. Florian. ' Pfarrhofsanierung: Kirchenrechnung 1969, Pfarrchronik, Bd. II. ® Pfarrhofeindeckung: Kirchenrechnung 1986, Pfarrchronik, Bd. II.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2