OÖ. Heimatblätter 1996, 50. Jahrgang, Heft 3

der Grabinschrift fest: Sie wendet sich direkt an den Betrachter; dies ist der Leidtragende oder der zufällige Besu cher. Dabei werden auch manchmal die Lebensdaten humoristisch oder freimü tig mitgeteilt (siehe „Blumenlese")- Familien-Grabmal Steh still, und denk daran o Christ! Wie niedrig und wie groß du bist. Niedrig ist, was in dem Grabe Hier unter der Verwesung liegt. Groß des Menschen schönste Gabe, Der Christ, der Tod, und Grab besiegt. Er lebt, und zu des Lebens Fülle Wird selbst, was diese Erde deckt. Die abgelegte schwache Hülle Einst herrlich wieder auferweckt. Thu recht, so führet sicherlich Das Niedere zur Hoheit dich. Und dann wird auch des Grabes Stein Ein Zeuge deiner Grösse seyn. Eder, Andreas, - Jahre alt, gestorben den— Ederin, Josepha, Gattin, - Jahr alt, gestorben den — Ederin, Anna Maria, Tochter, 12 Jahr alt, gestorben den 6. November 1799 Eder, Karl, Sohn, - Jahr alt, gestorben den— Kleinin, Anna Maria, Schwiegermutter, 65 Jahr alt, gestorben den 29. July 1798. Hier ruhet des Herrn Anton Danebauer seine Frau Magdalena, gestorben den 1. September 1805 im 59. Jahr ihres Alters. Alhier ruhet in Gott, die wohledelgestrenge Frau Maria Anna Theresia Zeintlin, verwittibte Pflegerin von Steyeregg, so gestorben den 6. September 1798 ihres Alters 71 Jahr. Gott gieb ihr die ewige Ruhe, Amen. Grabstätte des Andreas Ruckenstein, bürgerlicher Grießlers sei. in Linz, gebohren am 30. November 1730, gestorben am 27. März 1805. Hier ruht er sanft, an Jahren reif Doch viel zu früh noch für die Seinen, Die trostlos in dem Sarge hier Den Unvergeßlichen beweinen - Als Bürger, Gatte, Vater musterhaft, War seine Lebensbahn, Still! Wanderer! hier ruht Ein tugendhafter Mann. Desselben Frau Magdalena Ruckensteinin, hat das Zeitliche im 64. Jahr ihres Alters den 19. April 1807 verlassen. Hier ruhet in Gott der tugendsame Herr Johann Georg Ruckenstein, burgerl. Grießler unterm Schmidtthor, ist gestorben den 15. Jänner 1794, seines Alters 25 Jahr. Herr laß ihn ruhen in Frieden. Ich Jakob Grottenthaller, bürgerlicher Spenglermeister in Linz, habe diese Grabstätte, (welche die unbefleckte Empfängnis Maria vorstellt,) für mich, meine Ehegattin, und Befreundte errichten lassen, am ersten August 1805. Es faulet hier ein Leib entseelt. Dem jene Klampfe hat gefehlt. Ob welcher Seel von Leib sich trennt. Und die kein Meister macht und kennt. Hier ruht in Gott, die ehr- und tugendsame Frau Anna Maria Sternederin, geweste Bäckin zu Kleinmünchen, und Sontags-Wirthin zu Ansfelden, gestorben den 12. April 1803, ihres Alters 58 Jahr. Gott gebe ihr die ewige Ruhe, Amen

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