OÖ. Heimatblätter 1996, 50. Jahrgang, Heft 3

bekundeten ihre Bereitschaft zur aktiven Mitwirkung. Daß die Basis der Bereitschaft zur Partizipation durch Information geschaffen wird, beweist das Faktum, daß allge mein in jenen Gemeinden, wo bereits ein gewisser Kenntnisstandard herrscht (hier allen voran Steinbach), der Wille zur Mitwirkung auch eher gegeben ist. Nachzügle rin ist diesbezüglich, wie schon beim Zugehörigkeitsgefühl zur Region Eisen würzen, die Gemeinde Sierning. Die als hoch eingeschätzte Akzeptanz der Eisenstraßen- und Landesausstel lungsidee sowie die allgemein relativ hohe Partizipationsbereitschaft stellt eine große Ghance für das Gelingen der Projekte sowie zur Förderung der regionalen Identität dar. Allerdings ist es erforderlich, die regional ungleiche Informiertheit der Bevölkerung auf ein ausgewogeneres, höheres Informationsniveau anzuheben. Dies insbesondere deshalb, weil sich länger anhaltende Desinformation motivationshemmend und somit für die laufenden Projekte kontraproduktiv auswirken würde. 4) Zu Einschätzungen der Impulsfaktoren der Initiative „Eisenstraße" und geplanten Landes ausstellung „Land der Hämmer" Ahnlich hoch wie die Akzeptanz wird von den Befragten auch die posihve Belebung der Region durch die Initiativen „Eisenstraße" und Landesausstellung ein geschätzt. Uber 85% assoziieren mit der Eisenstraßenidee eine positive Belebung der Region. Rund 75% erwarten sich von der Landesausstellung positive Folgewir kungen. Insgesamt werden die Initiativen vor dem Hintergrund einer gesamtökono mischen Förderung der Region gesehen. Hervorgehoben werden der Imagegewinn und die Fremdenverkehrswirtschaft. Konkretere Begründungen ihrer generell hohen Erwartungen können die Befragten allerdings keine machen. Während in Sierning die skeptischste Stimmung herrscht, erwarten sich die Interviewten von Weyer, Spi tal und Steinbach am meisten von den Initiativen. Die Meinungsbandbreite ist lokal relativ stark differenziert und enthält auch kritische Töne. Diese beziehen sich vor allem auf die Frage der (Umweg-)Rentabilität der Investitionen und auf die Umwelt verträglichkeit, hier besonders auf das erwartete höhere Verkehrsaufkommen. Neben einer zukünftig zu betreibenden umfassenden, zielgruppenorienherten Öffentlichkeitsarbeit, die auch zur Partizipation anregen muß, sind zeitgerecht Verkehrs- und Tourismuslenkungsmaßnahmen umzusetzen. Des weiteren sind Syn ergieeffekte mit dem geplanten Nationalpark Kalkalpen und der EU-Regionalpolitik zu suchen und zu nutzen. Vor dem Hintergrund der vorliegenden Studienergeb nisse, die eine erste Momentaufnahme der anrainerzentrierten Einstellungsmuster zum Thema Eisenstraße darstellen, ist eine Vernetzung sämtlicher bestehender Regionalentwicklungsmaßnahmen anzustreben.

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