OÖ. Heimatblätter 1996, 50. Jahrgang, Heft 3

verstärkten Öffentlichkeitsarbeit zum Thema „Eisenstraße" und „Region PyhrnEisenwurzen" zusammenfällt. Die beiden konzipierten Folgeuntersuchungen ver sprechen daher eine gewisse „Spannung", da mit ihrer Hilfe festgestelltwerden wird, ob die Informationsarbeit positiv wirksam wurde, respektive Änderungen nötig wären. Gerade bei der Frage nach der Informiertheit und möglichen Integration der Bevölkerung in großangelegte Regionalentwicklungskonzepte ist eine Langzeitbe obachtung eine wertvolle Maßnahme und Hilfestellung bei fortschreitender Projekt planung, da das Feed-back der betroffenen Bevölkerung damit eingefordert wird, wahrgenommen und berücksichtigt werden kann. Die Rolle der lokalen Bevölke rung ist die hier vielleicht bedeutendste. Das Ziel der Erhebung liegt jedoch sicherlich nicht ausschließlich darin, Daten zu erfassen und diese aufzuarbeiten, sondern auch darin, Informationen zu verbreiten. Die interviewenden Studentinnen wurden, bevor sie ihre Tätigkeit in der Region aufnahmen, entsprechend auf die bevorstehende Thematik vorbereitet. So fand ein Informationsnachmittag, gestaltet von Vertretern des Vereins Oberösterrei chische Eisenstraße und des Amtes der o.ö. Landesregierung, an der Universität Wien statt. Auch mußte gruppenweise jeweils eine spezifische Thematik, die im regionalen Kontext steht, aufgearbeitet und jeweils anderen Gruppen präsentiert werden. Ausgewählte Literatur und Diskussionen darüber ergänzten die Vorberei tungsarbeiten. Der so gewonnene Uberblick über Projekt und Region bildete die Basis eines Ausgangsverständnisses. Das heißt, neben der Informations- und Bedürfniserhe bung der Bevölkerung geht es auch darum, ein Projekt zu stärken, oft (irrationale) Ängste zu nehmen und einfach als Ansprechperson zu fungieren, die nicht durch lokale Streitigkeiten und Ressentiments als vorbelastet gilt. Hier wird augenschein lich, daß es auch von Vorteil sein kann, „von außen" oder „sogar von der Universität" zu kommen. Wenn es von Anfang an gelang, diesbezügliche Barrieren abzubauen, so wurde meist ein sehr offenes Gespräch zugelassen. Regionalentwicklung und „Nachhaltigkeit" Nachhaltigkeit ist gegenwärtig das vielleicht populärste Schlagwort im Kon text ökonomischer Entwicklungsbestrebungen. Was bedeutet es bei der Verwen dung im Zusammenhang der „Eisenstraßenidee"? Als ein schwerpunktmäßiges Ziel der geplanten oberösterreichischen Landesausstellung 1998 werden „nachhaltige Effekte" angeführt. Das heißt, die Landesausstellung soll als Impulsgeberin langfri stig wirksame Benefits für die Pyhrn-Eisenwurzen-Region sicherstellen. Soll jedoch in regionalentwicklungsbezogenen Projekten Nachhaltigkeit wirksam werden, so ist gerade die Integration der lokalen Bevölkerung der vielleicht wesentlichste Bestandteil eben dieser; müssen doch die einbezogen werden und eine Idee mittragen, die in einer Region von möglichen Veränderungen betroffen sind. Die Folgenutzung von Infrastrukturprojekten kann nicht als alleiniges Ziel der

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