OÖ. Heimatblätter 1996, 50. Jahrgang, Heft 3

zweig mit sechs Blättern und einem roten Fruchtkern. Gemeindefarhen: Gelb-Grün Verleihung des Gemeindewappens und Genehmigung der vom Gemeinde rat am 8. Februar 1994 festgesetzten Ge meindefarben durch Beschluß der ober österreichischen Landesregierung vom II. April 1994.1 Das Winkeleisen - Arbeitsgerät und Zunftzeichen der Zimmerleute - betont als Attribut des hl. Apostels Thomas^ das Pfarrpatrozinium^ und verweist so indirekt auf den Gemeindenamen, kann aber auch als Symbol für die rege öffent liche und private Bautätigkeit in der Ge meinde gelten. - Der Aspelbaumzweig mit Blättern und der apfelförmigen Frucht^ bezieht sich auf den bis ins 18. Jahrhundert gebräuchlichen, bereits um 1200/20 urkundlich aufscheinenden Siedlungsnamen „Eisbolteskirchen", dann 1417 „Aschpoltskirchen"' in der volksetymologischen Deutung „Espel / Asper'V - Entwurf des Wappens: Her bert Erich Baumert, Linz. ' Kundmachung: LGBl. für OÖ. 35/1994. ^ H. Sachs u.a., Erklärendes Wörterbuch zur christlichen Kunst (o. ].), S. 332 f. ^ R. Ardelt, Pfarrpatrozinien (1971), S. 201, Nr. 80 - Kirche ursprünglich Filiale von Peuerbach, seit 1709 Expositur, 1869 Vikariat, 1891 selb ständige Pfarre. - H. Ferihumer, Die Seelsorge stationen der Diözese Linz, Austria Sacra 1 11/4 (1974), S. 216. '■ Pflanzengattung der Familie Rosengewächse. Die Mispelfrüchte sind ein seit Generabonen wohlerprobtes heilkräftiges Naturprodukt; der Anbau der Bäume und Sträucher in Gärten wird bereits im „Capitulare de villis" Karls des Großen (um 794) und im St. Gallener Kloster plan aus dem Jahre 820 empfohlen.- Brockhaus-Enzyklopädie 12 (1971), S. 612. ^ M. Heuwieser, Die Traditionen des Hochstiftes Passau 6 (1930), Nr. 836. ^ Die Espel, Aispel, Asperl = kleine Mispel, Gar tenmispel (mespilus germanica L.) - J. A. Schmeller, Bayerisches Wörterbuch 1 (^1872), Sp. 168. Steinbach am Ziehberg, Pol. Bez. Kirchdorf a. d. Kr. Gemeindewappen: Von Rot und Grün durch ei nen silbernen Wellenbalken erniedrigt geteilt; oben in einem goldenen, anstoßenden Kelch ein blauer, langstieliger Enzian mit grünem Kelch und grünen Blättern. Gemeindefarben: Weiß-Grün Verleihung des Gemeindewappens und Genehmigung der vom Gemeinde rat am 22. Oktober 1992 festgesetzten Gemeindefarben durch Beschluß der oberösterreichischen Landesregierung vom 21. Dezember 1992.^ Der die rot-grünen Schildfarben trennende Wellenbalken kennzeichnet den gereihten „bach"-Lagenamen der Gemeinde.^ - Die unter Naturschutz ste hende Enzianblume (gentiaria) stellt sich als charakteristische Alpenpflanze der Hochgebirgsregion der Kalkalpen, teil weise bis in den Waldgürtel herabrei chend, vor.^ - Die S-bogenförmige Tei lung kann als Initialbuchstabe einerseits für Scharnstein als ehemalige Herr schaft,^ andererseits für das Stift Schlier bach, dem die Pfarre Steinbach inkorpo riert ist,® angesehen werden. - Entwurf des Wappens: Herbert Erich Baumert, Linz. ' Kundmachung: LGBl. für OÖ. 5/1993. ^ 1192 „Stainpach" im Urbar der Herrschaft Scharnstein (StiA Kremsmünster), fol. 8. ^ M. Ipsmiller, Aus der Pflanzenwelt des Bezir kes; in: Heimatkunde des politischen Bezirkes Kirchdorf a. d. Kr. 1 (1937/38), S. 119. '' OÖ. Weistümer 2 (= Österr. Weistümer 13, 1956), S. 374. - E. Baumgartinger, Die Herr-

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