OÖ. Heimatblätter 1996, 50. Jahrgang, Heft 1

iir % \ i fü Teufel aus der „Versuchung Christi" vom Pacheraltar in St. Wolfgang. Foto: Peter Pfarl los vor sich ging. Selbstverständlich be richten die offiziellen Quellen darüber kein Wort". Pfarl zitiert aber eine „offizielle Quelle", die Tafelbilder auf der Wochen tagsseite des Altarwerkes von Michael Fächer.^® Im Vertrag des Abtes von Mondsee, Benedikt Eck von Biburg, mit Michael Bacher von I47I wird nur ange führt „Item dy ausern flüg, so dy tafel zw ist, Süllen sein guet gemäl von varben und dy illuminirung vergolt, dy materi von sand Wolfgang". Leider wurden die Themen der „materi" wie auch auf den anderen Flügelbildern nicht eigens ange führt.^' Bfarl betont die Zwiespältigkeit in der Auffassung des hl. Wolfgang, er Teufel hält dem hl. Wolfgang das Meßbuch. Michael Pacher, Kirchenväteraltar, um 1480. Mün chen, Alte Pinakothek. Foto: Peter Pfarl ist nicht die Legendenfigur, an die das Volk glaubte. Nur auf der Tafel mit dem Kirchenbau wird Bezug auf die Legende genommen, diese aber gereinigt vom Teufel als Gehilfe. Dieser wird als biede rer Biandlanger, der keineswegs teuflisch anmutet, dargestellt. Auch auf der Dar stellung der Versuchung Christi scheint der Teufel als stattlicher Mann auf, nur gekennzeichnet durch Ziegen- oder Gemsengehörn. Also eine offizielle Kor rektur im Sinne der Benediktiner von Mondsee. Außerhalb des Mittelpunktes der Wolfgangverehrung und der Wall fahrt schuf Michael Bacher ein anderes '8 Pfarl, F., S. 258. " Zuletzt abgedruckt: Manfred Koller - Norbert Wibiral: Der Pacher-Altar in St. Wolfgang, Wien - Köln - Graz 1981, S. 79/80.

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