OÖ. Heimatblätter 1996, 50. Jahrgang, Heft 1

Anton Bruckner. Aufnahme: Foto Afterduft, Linz, 1892. Privatarchiv. sehen Figur ein. Freunde und Schüler nahmen sich des Werkes an - freilich zu nächst mit gutgemeinten, aber im Grunde unzulässigen Bearbeitungen und Retuschen. Gleichzeitig gab es je doch schon Ansätze wissenschaftlicher Dokumentation. Es sollte aber noch lange dauern, bis eine kritische, von Be arbeitungen gereinigte Gesamtausgabe entstehen konnte und hinter den zahllo sen biografischen Klischees allmählich der Mensch Anton Bruckner sichtbar wurde. Am Anfang der Ausstellung werden das Stift St. Florian, seine Geschichte, seine prachtvolle Architektur und seine Rolle als Zentrum des Glaubens, des Wissens und der Kunst gewürdigt. Ein besonderer Akzent kommt naturgemäß der musikalischen Tradition des Stiftes zu, von dem Bruckner schon als Sänger knabe geprägt wurde. Er blieb dem Stift und der großen Ghrismann-Orgel eng verbunden und erbat sich einen Begräb nisplatz in der Gruft, direkt unter der großen Orgel. Auch bei diesem Teil der oö. Landes ausstellung 1996 sind die anschauliche Präsentation und die Visualisierung ein wichtiger Bestandteil des Ausstellungs konzeptes. Durch den Einsatz von Vi deofilmen und interaktiven Medien sol len Impressionen und Informationen far big, abwechslungsreich und lebendig vermittelt werden. Die beiden Ausstellungsteile „Künst lerschicksale" in Mondsee und „Anton Bruckner" in St. Florian sind inhaltlich miteinander verknüpft, da Anton Bruck ner als umfassendes Fallbeispiel eines österreichischen Künstlerschicksals im 19. Jahrhundert präsentiert wird. Zudem sind die beiden Teile durch ein gemein sames Ausstellungs- und Werbekonzept verbunden. Die wissenschaftliche Leitung des Ausstellungsteiles „Anton Bruckner" hat das Anton-Bruckner-Institut Linz (Ge schäftsführerin Dr. Elisabeth Maier) übernommen, den Ausstellungsteil „Mondsee" leitet Dr. Hannes Etzelstorfer. Die Bauleitung obliegt in beiden Tei len Ing. Manfred Quatember von der Landesbaudirektion. Die beiden Aus stellungen sind vom 25. April bis 27. Ok tober geöffnet. Auskünfte erteilt das Inshtut für Kulturförderung, Linz, Spittelwiese 4, Tel. (0732) 7720-5493 oder 56 58.

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