OÖ. Heimatblätter 1996, 50. Jahrgang, Heft 1

Milieuräume Mondsee (Fotomontage). dafür renoviert und adaptiert wurde. Für die Landesausstellung steht eine Nutz fläche von ca. 1.650 Quadratmetern zur Verfügung. Sie wird nach der Landes ausstellung überwiegend von der Lan desmusikschule genutzt werden. Der Ausstellungsteil „Anton Bruck ner" im Stift St. Florian stellt den großen österreichischen Komponisten in den Mittelpunkt. Anläßlich der hundertsten Wiederkehr seines Todestages (11. Ok tober 1896 in Wien) wird Anton Bruck ner als signifikantes Fallbeispiel eines Künstlerschicksals vorgestellt. Anton Bruckner gilt als einer der be deutendsten Symphoniker des 19. Jahr hunderts. Zunächst gründete sein Ruhm auf seinen Fähigkeiten als genialer ImFoto: Paasch provisator auf der Orgel. Als Komponist von Kirchenwerken ebenso akzeptiert wie als genialer Orgelimprovisator, gerät Bruckner durch sein offenes Bekenntnis zu Richard Wagner und durch seine der „neudeutschen" (also ultramodernen!) Richtung zugeordneten symphonischen Werke in die volle Härte des Parteien streits zwischen „Brahminen" und „Wag nerianern". Zudem stempelt ihn sein unangepaßtes, dem glatten gesellschaftli chen Parkett nicht gewachsenes Auftre ten zum belächelten Außenseiter. Aber möglicherweise war Bruckner an der Entstehung dieses Images nicht unbetei ligt - es erlaubte ihm ein Verbergen sei nes sensiblen und komplizierten Innen lebens. Noch zu Lebzeiten Bruckners setzte die Stilisierung seiner Person zur literari-

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