gel bilden die Arten, die heute bereits fehlen: Zwergschwertlilie (Iris pumila), Ohrlöffel-Leimkraut (Silene otites), Langfahniger Tragant (Astragalus onobrychis), Phönizische Königskerze (Verbscum phoeniceum), GroiSes Windröschen (Anemone sylvestris) und Feldmannstreu (Eryngium campestre). Eine detailreiche Beschreibung des Halbtrockenrasens beim Wirt am Berg mit seinem berühmten Kuhschellenvor kommen gibt Zimmermann (1976), der an dieser Stelle auch die laufende Verar mung der Umgebung bedauert. Der Status der Trockenlebensräume ist bereits mit „sehr selten" zu bezeichnen. Dies deckt sich mit der Erhebung von Lenglachner u. Schanda (1993) im Stadtgebiet von Wels. In Oberösterreich fast ausschließlich im Gebiet der Welser Heide ist der Wolfsmilchspinner (Malacosoma castrensis L.), ein Falter, dessen Raupen an der Zypressenwolfsmilch fressen, anzutreffen. Die nachfolgenden Nachtfalterarten sind möglicherweise bereits in ihren Vorkommen in der Welser Heide, ebenfalls ihren einzigen in Oberösterreich, erloschen: Felsenflechtenbär (Endrosa roscida SCHIFF), ein unauffälliger Bärenspinner, dessen Raupe an Erd-, Stein- und Felsenflechten lebt, Cochliotheca helix SIEB., eine nahe Verwandte der Gammaeule Phytometra consonca F., die ausschließlich am seltenen Mönchskraut (Nonea pulla) frißt, die wär meliebende Erdeule Cucullia fuchsiana EV, Dyspessa ulula BKH., die Spannerart Chiasma glarearia BRAHM., die an verschiedenen Kleearten lebt. Eine Zwischen stellung zu den Tagfaltern nimmt der Würfelfalter Pyrgus carthami HBN. ein. Dieser typische Steppenbewohner besitzt eine kurze Flugzeit Ende Mai (Reichl, 1993). Kompromißloser Schutz der Restflächen und als dringendes Erfordernis eine deutliche flächenmäßige Erweiterung können diese nur scheinbar unvermeid bare Verarmung der oberösterreichischen Tierlebensgemeinschaften korrigieren. Korridore und Barrieren - vernetzende und trennende Landschaftselemente Isolation von Lebensgemeinschaften auf Restlebensräumen kann Schutz vor äußeren Randeinflüssen bedeuten. Häufig sind die Populationsgrößen aber zu klein, um langfristig ein Uberleben zu ermöglichen. Zahlreiche Arten bedürfen darüber hinaus mehrerer Teillebensräume, die durch Barrieren, wie wir sie in verschiedenster Weise - vor allem durch verkehrsreiche Straßen - antreffen, zerschnitten werden können. Charakteristisches Beispiel im Planungsraum ist die Wechselkröte. Diese Steppenart besitzt im Planungsraum ihre vermutlich wichtigsten oberösterreichi schen Vorkommen. Doch auch andere Tierarten, bis hin zu den größeren Säugeheren, benötigen Korridore durch die Landschaft. Grünzüge erhalten auch unter diesem Gesichts punkt große Bedeutung für eine Durchlässigkeit der Landschaft. Die Europäische Union plant aus diesem Grund ein europaweites Netz von Korridoren (EECONET), in dem Flußlandschaften eine zentrale Rolle besitzen (Jedicke, 1994). Land- und Forstwirtschaft Große Teile des Gebietes sind durch Streusiedlungen mit Einöd- und Block fluren in arrondierter Lage geprägt. Der Planungsraum ist nach Wagner (1990) den
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