stromaufwärts bis zum , Sporn' und wei ter, daß wir bei der oberen Au überset zen konnten und nicht bis zur Überfuhr abtrieben. Die Angelegenheit war gar nicht ungefährlich, weil ja jederzeit die Amerikaner auf uns schießen konnten, ebenso hätten in der Zwischenzeit auch die Russen kommen und das Feuer auf unser Fluchtfahrzeug eröffnen können. Noch eine Schwierigkeit war dabei. Die Zille war leck und Wasser floß herein. Die Soldaten mußten dieses Wasser fort während mit ihren Eßgeschirren aus schöpfen. Endlich gelang es uns, das jen seitige Ufer zu erreichen. Mein Bruder und die Soldaten machten sich durch die Auen davon. Ich ruderte das schwere Fahrzeug allein zurück." Die russische Besatzung und ihre Kontrolle bei der Ottensheimer Uberfuhr Am I. August 1945 ziehen russische Soldaten in Ottensheim ein und lösen die amerikanischen ab. Die Donau wird Demarkationslinie, das heißt Zonen grenze; Das Gebiet nördlich der Donau ist von russischen Soldaten besetzt, das Gebiet südlich der Donau von amerika nischen. Bei der Überfuhr kontrollieren auf der Ottensheimer Seite die Russen, auf der Wilheringer die Amerikaner. Alle, die in eine andere Zone wollen, müssen einen Ausweis vorweisen, den sogenannten Identitätsausweis, der in deutscher Sprache und in den Sprachen der alliierten Besatzungsmächte (Russisch, Englisch, Französisch) abge faßt ist. Vorerst waren die russischen Solda ten in Privatquartieren untergebracht. Später wurden sie im Schloß Ottens heim zusammengefaßt. Die Privatperso nen, die bisher im Schloß wohnten, wur den delogiert. Für sie mußte die Markt gemeinde Ottensheim eigene Quartiere beschaffen. Einige Zeitzeugen können sich noch an den Einzug der Russen in Ottensheim erinnern. So berichtet z. B. Ernst Nagen gast über das Anrollen der ersten russi schen Panzer in Ottensheim: „Mein Elternhaus, Linzer Straße 24, schräg gegenüber dem Gasthaus ,Zur Post' war immer ein guter Beobach tungsplatz, schon bei den durchziehen den Amerikanern und dann bei den rus sischen Truppen. Immer wenn ich Pan zergeratter hörte, lief ich zum Fenster und schaute hinaus. Mir fiel auf, daß die großen amerikanischen Sherman-Panzer die enge Doppelkurve beim ,Gasthaus zur Post' spielend bewälHgt hatten, jetzt aber beim Einzug der russischen Trup pen die Fahrer der russischen T-34-Panzer das Eckhaus ,Mahlerberg - Linzer Straße' beschädigen und bis zu einer Höhe von 30 Zentimetern das Mauer werk abwetzen. Selbst das gegenüber dem Hinterstoißerhaus liegende Fraunbergerhäusl wird von einem russischen Panzer zu einem Drittel mitgenommen." Karl Breitwimmer berichtet u. a. über die russische Besetzung des Schilder hauses bei der Einfahrt zur Überfuhr: „Am 1. August 1945 marschieren in den Vormittagsstunden die ersten russi schen Truppen, von der Unteren Donau lände kommend, im Markt ein. Als Vor ausabteilung kommt eine Gruppe von sechs bis acht Mann, die am Nachmittag von Urfahr heraufmarschiert. Ihr Ziel ist die Überfuhr. Sie besetzt das Schilder haus bei der Einfahrt. Dort wird ein eige ner Wachtposten errichtet, der die Aus-
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