OÖ. Heimatblätter 1995, 49. Jahrgang, Heft 4

Anton Ritter von Spann - ein Pionier der Volkskultur und Volksmusik Von Arnold Blöchl Am 29. Mai 1895 wurde in Anwe senheit von Kaiser Franz Joseph das Mu seum Francisco Carolinum, das heutige Landesmuseum, eröffnet. 1845 wie derum erschien eine Sammlung ober österreichischer Volkslieder und Volks weisen in Druck. Beide Ereignisse, 1995 als Jubiläen auch durch entsprechende Veranstaltungen gewürdigt, gehen im Grunde auf Anton Ritter von Spaun zu rück. Dieser wurde am 31. Mai 1790 im Zehnkreuzerhaus am fdofberg als Sohn des landständischen Syndikus Franz Xa ver Ritter von Spaun in Linz geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums in seiner Geburtsstadt bildete er sich als Ju rist aus und nahm als solcher 1810 seine Tätigkeit als oberösterreichischer Lan desbeamter auf. Die berufliche Laufbahn war damit vorgegeben, eine solide finan zielle Grundlage gesichert. In den Jahren 1823 bis 1839 finden wir ihn als wirkli chen Landrat, und in den Jahren 1839 bis 1849 bekleidet er als landständischer Syndikus (wie sein Vater) den höchsten rechtskundigen Beamtenrang im Lande ob der Enns. Im heutigen Sinne könnte man ihn ungefähr als Landesamtsdirek tor sehen. Außerdem war er Verordneter bei den Landständen und im Landtag. 1818 verehelichte sich der überaus tüchtige und fleißige Jurist mit Henriette Vogelsang. Der Ehe entsprossen vier Kinder. Anton Ritter von Spaun Infolge eines Herzleidens stirbt Spaun am 26. Juni 1849 in Kremsmün ster, wo er auch bestattet wurde. Der gelernte Jurist hatte überaus viel schichtige Interessen, deren Grundlagen sicher durch die humanistische Ausbil dung am Linzer Gymnasium gefördert worden waren und sich im Laufe seines Lebens in Werken und Taten, deren Aus wirkungen - wie eingangs erwähnt - bis in die Gegenwart sichtbar blieben, zeig ten.

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