gassen getan, die gassen geräumbt und nit mehr also wiestlich gehalten werden, daran unsere ernstliche meinung!"^"® Die große Zahl hoher Würdenträger - der Salzburger Erzbischof Leonhard von Keutschach weilte beispielsweise am 14. Dezember 1500 in Linz^"' - sowie die an- und abreisenden Gesandtschaften werden wohl Veranlassung zu dieser Maßnahme gewesen sein. Landtag und Verhandlungen mit den Ständen seien nur am Rande er wähnt. Der König scheint in diesen Ta gen Linz verlassen zu haben und nach Wels gezogen zu sein, da er am 16. Jän ner 1501 von dort Zyprian von Serntein aufforderte, ihm über das Ergebnis der Verhandlungen mit dem Ausschuß der Stände zu berichten, damit er wisse, wann er sich wieder nach Linz begeben müsse.^^" Von einer bayerischen Gesandtschaft in Linz erfährt man aus einem Schreiben Herzog Georgs von Bayern aus Lands hut vom 8. Februar 1501. Dessen Räte waren vor kurzem in Linz beim König und hatten ihm mitgeteilt, Maximilian wolle ihm als Abschlagszahlung für eine Schuld die Stadt St. Pölten überlassen. Der Herzog ersuchte um Mitteilung, ob er die Stadt mit aller Obrigkeit bekom men solle und wie hoch das Erträgnis sei.'" Eine wichtige Frage beschäftigte das christliche Abendland in diesen Wochen des Aufenthalts Maximilians in Linz. Für die Kreuzzüge, für den Kampf gegen das Vordringen der Türken im Mittelmeer, die Verteidigung von Rhodos durch die Johanniter usw. hatten die Päpste speziell seit 1480/81 viele Ablässe verkünden las sen. 1489 war der päpstliche Legat Rai mund Peraudi erstmals im Land ob der Enns, am 17. Jänner 1489 verlieh er Lam bach hundert Tage Ablaß, am 10. De zember 1489 gab er Schlierbach einen Beichtbrief (dieser gewährte einmal im Leben die Wahl eines Beichtvaters, der auch dem apostolischen Stuhle vorbe haltene Sünden absolvieren kann). Zahl reiche gedruckte Ablaßbriefe mit dem Namen des Legaten wurden damals aus gestellt, auch unbenutzte Formulare ha ben sich erhalten.'" Im Jahre 1493 hielt sich Peraudi auf der Reise nach Wien ""Das tiäufig zitierte Dokument z. B. bei Anton Ziegler, Linz im Wandel der Jahrhunderte, Linz 1992, 5. 62, nach Stadtarchiv, Fasz. 63, Papier brief Nr. 4. Die Verbote, Schweine auf den Stra ßen der Städte laufen zu lassen, gibt es auch an derswo, vgl. Georg Wacha, Die Tierwelt im mit telalterlichen Osterreich in Sage und Legende, Quelle und Bildwerk, in: Die Stadt und die Wildnis, Ausstellung Wien 1992, Katalog S. 70. ""Lehenbrief für Graf Georg von Schaunberg, LR A 2/256. '"LR C III A 2/936. Im Statthaltereiarchiv in Inns bruck ein Akt über den Landtag in Linz 1501 (Innsbruck, Landesregierungsarchiv, Maximiii ana ,V 11). Das in Linz verwahrte Quellenmate rial beginnt 1503, allerdings liegt ein Schreiben des Landeshauptmanns Jorig von Losenstein an Maximilian, datiert „mitichen vor Cantate" (13. Mai) 1500 unter den Landschaftsakten von 1515 (Oö. Landesarchiv, Landschaftsakten, Bd. 57). Danach hatte der Landeshauptmann die Stände für den Sonntag Vocem jocunditatis (24. Mai) einberufen. '"LR C III A 2/941. Maximilian hatte zwar die 1494 erworbene Herrschaft über die Stadt St. Pölten wieder verpfändet, doch ist von die sem bayerischen Plan nichts bekannt, s. August Hermann, Geschichte der landesfürstlichen Stadt St. Pölten 1, St. Pölten 1917, S. 196. "^Karl Eder, Das Land ob der Enns vor der Glau bensspaltung (Studien zur Reformationsge schichte Oberösterreichs 1), Linz 1933, S. 218 ff., und Tafel 1. Über den Aufenthalt in Linz am 3. April 1490 s. LR A 2/166 (nur Formular?).
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