OÖ. Heimatblätter 1995, 49. Jahrgang, Heft 4

•ü- \ V» ' Humanismus nördlich der Alpen mit dem Wort, dem gesprochenen oder ge schriebenen bzw. gedruckten. Die Auf führung des „Ludus Dianae" von Kon rad Celtis in Linz 1501 ist der Beleg da für. Celtis und der „Ludus Dianae" in Linz 1501 Marx Reichlich (7), Prodigia, portenta et rnonstra, que tempore principatus Maximiliani et in coelo et in terra visa sunt, Federzeichnung in Handschrift 314 der Innshrucker Universitätsbibliothek, fol. 6v 1501/02 (Kunstjahrbuch der Stadt Linz 1966, Abb. 42). datiert isf Wir werden sowohl dem Schreiber, dem aus Burghausen stam menden Joseph Grünpeck, bei Beschrei bung des „Ludus Dianae" als auch dem Adressaten, dem königlichen Sekretär Blasius Hölzl, einem Tiroler (t 1526 in Innsbruck), im Abschnitt über das Regi ment in Linz noch begegnen. Aber bei all diesen Vorzeichen am Himmel, den Mißgeburten und Ungeheuern auf der Erde sieht man noch das „finstere" Mit telalter, das in dieser Zeit des Umbruchs eben gleichwertig neben dem Neuen, in der Kunst neben dem Stil der Donau schule,stand. Am mächhgsten war der Der „Erzhumanisl" Konrad Celtis war neulateinischer Dichter, Kosmograph, Literatur-, Bildungs- und Wissenschaftstheoretiker, Herausgeber^^ - so heißt es mit moder nen Begriffen in einer Biographie, die ei ner der Bearbeiter von Celtis' Werken verfaßt hat. „Konrad Celtis aus Franken, der erste gekrönte deutsche Poet, stand bei Kaiser Friedrich und dessen Sohn, Kaiser Maximilian, wegen der bedeuten den Förderung der lateinischen Studien in ihren Landen in hoher Cunst. Er führte an der Universität Wien öffentli che Vorlesungen über Poetik und Rheto rik ein und hielt diese Vorlesungen selbst eine Reihe von Jahren hindurch, wofür " Erich Egg, Kunst in Tirol Malerei und Kunst handwerk, Innsbruck - Wien - München 1972, S. 92-97, Franz Wilflingseder, Joseph Grünpeck und Marx Reichlich, in: Kunstjahrbuch der Stadt Linz 1966, S. 44-57, mit 11 Abb. Wenig Aufmerksamkeit hat man bisher den be scheidenen Werken, z. B. den Illustrationen in den Handschriften aus der Zeit der beginnen den Donauschule geschenkt, vgl. Kurt Holter in der Beschreibung der Handschriften und Inku nabeln von St. Florian, CSF Xl/437 und XI/452 in ÖKT 48, S. 83 f. und Abb. 287-290. Dieter Wuttke, Celtis Conrad(us), Beiname: Protucius, in: Walter Killy (Hg.), Literaturlexi kon, Bd. 2, 1989, S. 385-400.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2