drea Komlosy schreibt über Waren- und Reisever kehr zwischen den österreichischen und böhmi schen Ländern (1740-1918), Winfried R. Garscha über österreichisch-tschechische Grenzziehungen und Grenzverschiebungen in den Jahren 19181945, Oliver Rathkolb über sensible Beziehungen zwischen Österreich und der Tschechoslowakei (1945-1989). Thomas Samhaber, Franz Pötscher und Niklas Perzi bringen einen Beitrag: „19891994. Fünf Jahre geöffnete Grenze". Michael John schreibt über den Sprachenstreit zum „Eisernen Vorhang", Jaroslav Cechura über Grundherrschaft und bäuerliches Wirtschaftsleben im böhmischniederösterreichischen Grenzgebiet, Helmut Teu fel über tausend Jahre jüdisches Leben im Grenz raum, Jolanda Trachtovä über Zünfte und Hand werkerwanderungen vom 17. bis zum 19. Jahrhun dert, Hermann Zeitlhofer über Lebensformen und Heiratsverhalten der Waldviertler Heimweber im 18. und 19. Jahrhundert, Jan Janäk über Industrie und Gewerbe in Südmähren (1672-1880), Erich Landsteiner über Weinbau und Weinhandel im mährisch-niederösterreichischen Grenzraum, Oldrich Seda über die südböhmischen Brauereien und Mälzereien (1848-1945), Vladimir Scheufler über die Flößerei auf den Oberläufen der südböh mischen Flüsse. Hana Jordänkovä und Ludmilla Sulitkovä schreiben über die wirtschaftliche und kulturelle Verbindung der Brünner Patrizier im 16. Jahrhundert, Ivan Jakubec und Fritz Prasch über die Wasserwege, Schienen und Straßen durch die österreichisch-tschechische Grenzre gion. Der Beitrag von Friedrich Polleroß heißt „Prager Gotik, Wiener Barock und Brünner Mo derne", der von Vaclav Buzek, Robert Sak und Petr Vorel „Adelige Höfe und Residenzen", der von Wolfgang Müller-Funk „Uber die Schwierig keiten einer Literaturgeschichtsschreibung in re gionalen Räumen", der von Josef Rezny „Gemein same Dudelsacktraditionen". In dem großen Ab schnitt „Regionale Identität" schreiben Jaroslav Pänek, Thomas Winkelbauer, Marie Janeckovä, Alena Jaklovä, Frantisek Svätek, Sylva Rerichovä, Bohuslav Benes, Jiri Koralka, Jiri Dvorak und Winfried Dimmel über die Rosenberger, die Liechtensteiner, die Sprachcharakteristika, die Landjuden, die jahreszeitlichen Bräuche in Süd mähren und Niederösterreich, die soziale Schich tung und politische Macht im 19. Jahrhundert, die regionalistischen Organisationen und die Natio nalitäten an der Grenze. - Auf die Bedeutung der Grenze für Glaubensflüchtlinge von den Hussi tenkriegen bis zum Dreißigjährigen Krieg geht Thomas Winkelbauer ein, Johann Thomaschek behandelt das Thema „Ordensmänner und Welt priester", Winfried R. Garscha „Politisches Asyl 1934-1938", Jindrich Pecka „Bewegungen im süd böhmischen Grenzraum in der Zeit der national sozialistischen Herrschaft", Hanns Haas „Das Ende der deutsch-tschechischen Symbiose in Südmähren (1938-1948)", Jiri Petras und Frantisek Satek „Aussiedlung der deutschen Bevölkerung aus Südböhmen (1945-1947)", Milena Seckä „Die Wiederbesiedlung", Renata Weinerovä „Die Roma", Christoph Parnreiter „Vom Land zum Hin terland zum Abwanderungsland. Migration und ungleiche Entwicklung in der tschechisch-öster reichischen Grenzregion". Zur Zeit gibt es kein fundierteres Werk über die Grenzräume Waldviertel, Weinviertel, Süd böhmen und Südmähren. Natürlich lassen sich viele Parallelen zu den Grenzräumen Mühlviertel, Süd- und Westböhmen finden. Wer in diesem Ge biet etwas Ernsthaftes über Volkskundliches, Län derkundliches und Historisches seiner Heimat schreiben will, der wird viel Hilfe in dem hier be sprochenen Werk finden. Otto Kampmüller Festschrift für Oskar Moser zum 80. Geburtstag. Innovation und Wandel. Hgg. von B. Pöttler, H. Eberhart, E. Katschnig-Fasch, E. Hörandner. Graz: Selbstverlag des Osterr. Fachverbandes für Volks kunde, 1994. 415 Seiten, Abb., S 280,-. ISBN 3-901396-00-4 Der herausgebende Fachverband für Volks kunde folgt mit dieser Festschrift einer seit langem geübten Gepflogenheit, wodurch im Laufe der Jahrzehnte eine Reihe ansehnlicher Bände mit wertvollen Fachbeiträgen zustande gekommen ist, wie es auch mit der vorliegenden Publikation der Fall ist. Den redaktionellen Betreuern der Festschrift ist es gelungen, eine große Anzahl von Verfassern für Beiträge zu gewinnen, nicht nur Wissenschaft ler, die teils aus dem österreichischen Freundes-, Berufs- und Hörerkreis des Jubilars kommen, son dern auch aus den benachbarten Ländern Slowe nien, Ungarn, Slowakei, Bundesrepublik Deutsch land, Großbritannien und Griechenland. Wenn der Titel dieser Festschrift „Innovation und Wandel" zum Leitgedanken ausgewählt wor den ist, dann trifft das nicht auf die Inhalte der Beiträge zu, wohl aber auch für das Konzept des
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