Buchbesprechungen Franz Steinmaßl: Trauriger Fasching, Blutige Ostern. Kriminalität zwischen Inn und Traun von der Jahrhundertwende bis 1938. Grünbach: Edition Geschichte der Heimat, 1994. 398 Sei ten, Abbildungen. Die gute Resonanz und der überraschende Verkaufserfolg des Buches „Arsen im Mohnknödel - Kriminalität im Mühlviertel" veranlaßte den Autor und rührigen Klein Verleger Steinmaßl, dem Werk ein zweites folgen zu lassen. In Kürze soll ein drittes Buch zum gleichen Thema kommen und das Traunviertel behandeln. Die Trilogie wird dann „Der eingeschlagene Mostschädel" heißen. Franz Steinmaßl, gleichzeitig Autor und Ver leger, ist um eine ständige Verbesserung seiner Produkte bemüht. Das erkennt man sowohl an der dauerhafteren Buchbindungsart, dem quali tätsvolleren Papier, den besseren Bildwiedergaben als auch an der sorgfältigeren stilistischen Verar beitung der Berichte, an einer diskreteren Behand lung der Fälle, bei denen es noch Verwandte und Nachkommen der Täter gibt, und an einer ande ren Gliederung des Inhalts. Diesmal hat Stein maßl seine Kriminalgeschichten chronologisch geordnet. Die einzelnen Abschnitte heißen: Die letzten Friedensjahre der Donaumonarchie 19001914, Der Erste Weltkrieg und der Untergang der Donaumonarchie 1914-1918, Die ersten chaoti schen Jahre der jungen Republik 1919-1920, Die „Friedensjahre" der Ersten Republik 1921-1927, Die Elendsjahre der Ersten Republik 1927-1933, Das dreiviertelfaschistische Osterreich 19331938. Immer geht es darum, spannende, leicht les bare Kriminalgeschichten zu erzählen, die sich wirklich zugetragen haben und die das Verständ nis für die Zeitumstände und den politischen Hin tergrund vermitteln. Als Grundlagen für sein Werk nimmt Steinmaßl die Gerichtsakten aus dem OO. Landesarchiv und die Berichte über Kri minalfälle in den Lokalzeitungen. Trotz der leich ten Lesbarkeit kann man also von einem durchaus wissenschaftlichen Werk sprechen, das auch dem Heimatforscher und dem Lokalhistoriker bei sei nen Forschungen hilfreich sein kann. Otto Kampmüller Otto Schimetta und Dietmar Assmann: Brücken figuren in Oberösterreich. Hgg. vom Amt der o.ö. Landesregierung, Landesbaudirektion, Abt. Brückenbau, in Zusammenarbeit mit dem Insti tut für Volkskultur, Linz 1995. 59 Seiten, Farbbilder. Allein schon der widerstandsfähige Buchdekkel, geschmückt mit einer Farbfotografie von der Steinfigur des hl. Johannes von Nepomuk an der Rodlbrücke in Zwettl läßt auf die Absicht des Her ausgebers schließen, daß man dieses Buch nicht ins Regal stellt, sondern als wertvollen Informan ten auf seinen Fahrten durchs Land griffbereit im Auto läßt. Es setzt die bisher erschienene Reihe über Brückenbauten in Oberösterreich fort. Als Behelf dient es obendrein zur Sichtung, Ordnung und Erhaltung der Brückenfiguren auf Bundes-, Landes- und Bezirksstraßen. Leider entgehen dem eiligen Reisenden zumeist die eindrucksvollen Plastiken. Ein Umstand, auf den der gegenwärtige Landeshauptmann und Kulturreferent und seiner zeitige Baureferent Dr. Josef Pühringer in seinem Vorwort hinweist. Wer sich aber doch Zeit nimmt für eine Betrachtung, könnte die Frage stellen, um welchen Heiligen es sich handelt und welches Patronat ihm zufällt. Hier hilft die Broschüre, indem in eigenen Kapiteln auf Brückenfiguren im Lande (Otto Schimetta) als auch auf die Ikonographie (Dietmar Assmann) hingewiesen wird. Ebenso werden die Bildhauer vorgestellt wie auch die Häufigkeit der Darstellungen. Als besonders hilf reich dürfte sich das im Anhang angeschlossene Verzeichnis der Figuren und ihrer Standorte er weisen. Rudolf Fochler Jahrbuch 1996 der Diözese Linz. Hrsg. V. Bischöflichen Ordinariat Linz, Pastoralamt. Re daktion: Vilolfgang Katzböck. 264 Seiten mit vielen Farbund Schwarzweißahbildungen, S 80,-. Drei Themenschwerpunkte bestimmen den Inhalt des neuen Jahrbuches, nämlich das „Jahr der Caritas" zum 50jährigen Bestehen der institu tionalisierten Nächstenliebe in Oberösterreich, die Kirchenmusik anläßlich des Brucknerjahres und schließlich das Jubiläum 850 Jahre Zisterzien-
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