OÖ. Heimatblätter 1995, 49. Jahrgang, Heft 4

rienkirchner „Singers" zu sehen, wäh rend im Krugelhuberhof in Pilgersham 14 zeitgenössische Künstler unter dem Thema „Landsichten" ihre Arbeiten präsentierten. Selbstverständlich kam bei diesem Fest auch die Volksmusik nicht zu kurz, wobei hier vor allem das OO. Volkslied werk und das OO. Volksbildungswerk tätig waren. Miteinander Singen stand ebenso auf dem Programm wie ein Maultrommel-Schnupperkurs. Alphornund Weisenbläser sowie eine chodische Dudelsackgruppe aus Böhmen seien hier ebenfalls erwähnt. Als besonderes Zentrum erwies sich das ehemalige Lagerhaus. Nicht nur, daß im Untergeschoß Chöre des Oberöster reichisch-Salzburgischen Sängerbundes und des Arbeitersängerbundes ihre Stimmen erklingen ließen, vermochte der Raum, in dem die Goldhauben-, Kopftuch- und Hutgruppen des Bezirkes Ried i. 1. eine Trachtenschau präsentier ten, die Zuschauer nicht zu fassen. Das gesamte Obergeschoß hingegen befand sich fest in der Hand der „Tracht ler". Mitglieder des Landesverbandes der Heimat- und Trachtenvereinigungen Oberösterreichs zeigten Schätze aus vie len Bereichen der Volkskultur. So wur den nicht nur Musik und Volkstänze präsentiert, sondern auch der Bereich des kreativen Arbeitens, wie Strohpat schenflechten, Glasritzen und Trachtenbindlweben, kam nicht zu kurz. Als bleibende Erinnerung, aber auch als Symbol wurde am Nachmittag eine „Franz-Stelzhamer-Allee" aus alten Obstbaumsorten gesetzt, wobei es sich Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer nicht nehmen ließ, selbst für alle symbo lisch den letzten Baum zu setzen. Höhepunkt des „Festes der Volkskul tur" war der abschließende Festakt, der unter dem Motto „Hoaßt des Hoamat?" stand. Dabei zeigten nicht nur die einzel nen Vereine und Verbände einen Quer schnitt durch ihr Wirken, sondern ver schiedenste Personen erklärten, was sie sich unter Heimat vorstellen. Dabei wurde klar, daß es sich bei der Heimat um ein, wie es Landeshauptmann Dr. Jo sef Pühringer in seiner Festrede betonte, „Grundbedürfnis des Menschen handelt und Heimat für den einzelnen dort liegt, wo er sich wohl fühlt, seine Bindungen hat und Teil der Gemeinschaft ist". Alles in allem hat das „Fest der Volkskultur", das trotz der relativ ungün stigen Witterung sehr viele Besucher verzeichnen konnte, gezeigt, daß nicht nur die Volkskultur einen großen Stel lenwert in unserem Land hat, sondern war auch ein Beweis der guten Zusam menarbeit der einzelnen Mitglieder des OÖ. Forum Volkskultur. Ohne diese wäre eine solch große Veranstaltung nicht durchführbar gewesen. In diesem Zusammenhang soll auch die klaglose Organisation vor Ort, speziell durch den Präsidenten des OÖ. Forum Volkskultur, Konsulent Hans Samhaber, und seiner Arbeitsgemeinschaft für Dorfkultur nicht unerwähnt bleiben. G. G.

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