rere, ihm zugeschriebene Entwurfzeich nungen gesichert die sich heute in Memminger Privatbesitz befinden. Eine Notiz auf einem der Blätter weist darauf hin, daß es sich um Entwurfzeichnungen für eine Krippe für Taiskirchen handeln könnte. Wie aus einer Kirchenrechnung her vorgeht, hat Johann Peter d.Ä. 1752 für die Wallfahrtskirche von St. Marienkir chen am Hausruck eine 37 Figuren um fassende Weihnachtskrippe geschaffen, die aber leider nicht auf uns gekommen ist. Mit dem von der neueren Forschung Johann Peter d. A. zugeschriebenen Pramer Krippenwerk erreicht das Krippen schaffen der Schwanthaler seine höchste und qualitätvollste Ausprägung. Die sechs Hauptgruppen stellte man entspre chend der zeitlichen Abfolge im Kir chenjahr in dem noch erhaltenen, mit 1770 datierten Glasschrein auf: die „An betung der Hirten" am 24. Dezember, den „Bethlehemitischen Kindermord" am 28. Dezember (oder aber erst nach dem 6. Jänner), die „Beschneidung Chri sti" am Fest der Namengebung Jesu (3. Jänner), die „Anbetung der Könige" am 6. Jänner; es folgte schließlich die „Flucht nach Ägypten" und den Ab schluß bildete am 18. Jänner die nicht mehr zur Kindheitsgeschichte gehö rende „Hochzeit zu Kana", der die Gruppe von Musikanten beigefügt wurde. Aufgrund des großen Arbeitsumfanges ist anzunehmen, daß die Vollendung dieses Werkes mehrere Jahre in An spruch genommen hat und daß auch an dere Familienmitglieder und Gesellen mitgearbeitet haben. Wie der Feinschnitt verrät, wurde von vornherein auf eine farbige Fassung verzichtet. Die oft milli meterdicke Kreideschicht hätte das feine Schnitzwerk nur verunklärt. Freilich boten für Künstler wie Jo hann Peter d.Ä. solche Krippendarstel lungen eine willkommene Gelegenheit, auch profane Szenen einzubringen. Eine Entwicklung, der schließlich die Josephinischen Krippenverbote der siebzehnhundertachtziger Jahre Einhalt geboten - ein Umstand, der für die Datierung des Pramer Krippenwerkes als „terminus ante quem" bedeutsam ist. Erwähnens wert seien hier die überaus originellen Typen der Musikanten aus dem Pramer Krippenwerk. In diesen Bereich des von der Krippendarstellung mehr oder weni ger losgelösten Genres fällt auch die Darstellung eines Hirten, der einem Wolf nacheilt, der gerade dabei ist, ein Lamm zu reißen. Diese ebenfalls Johann Peter d.Ä. zugeschriebene Darstellung befin det sich im Museum Innviertier Volks kundehaus. Als kleinformatiges Pendant zum Pramer Krippenwerk schuf Johann Peter d.Ä. 1792 - drei Jahre vor seinem Tod - im Auftrag der Rieder Goldschmiedefa milie Kögl eine bürgerliche Hauskrippe, die mit der Entstehung der Sammlungen Johann Peter d.Ä. Schwanthaler, Köglkrippe (De tail). Foto: Innviertier Volkskundehaus Ried i.I.
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