aus, weshalb ihre Akhvitäten in den er sten beiden Jahrzehnten ihres Wirkens mitunter schlichtweg belächelt wurden. Naturnaher Wasserbau, Erhaltung der Feldraine, Strauch- und Baumreihen als Wind- und Erosionsschutz, Abfallver meidung, Ortsbildpflege, Fassadenerhal tung, geistige Beheimatung - nur einige Themen ihrer vielfältigen Tätigkeit, die sie zielstrebig verfolgte. „Es ist alarmie rend, was in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg dem ,Fortschritt' an schönen Häusern, gesunden, prachtvol len Bäumen und Landschaften geopfert wurde."^ Die Mitglieder der Arbeitsge meinschaft für Heimatpflege verstand sie vortrefflich für ihre Ideen zu motivie ren, doch standen diese vor Ort häufig auf verlorenem Posten. Fortschrittsgläu bigkeit, Betonierertum, Machbarkeits glaube wider die Natur, Ortsbildverschandelungen durch unpassende Neu bauten, deren Funktionsuntüchtigkeit heute Riesenkosten verursacht, standen mit ihren Lobbys der Heimatpflege mas siv im Wege. Doblers Ideen waren aber dennoch auf fruchtbaren Boden gefallen, nur daß sie nun häufig nicht mehr unter „Heimat pflege" firmieren. Ein großes Umweltschutzinstitut, ge steigertes Mitspracherecht beim Natur schutz, Trendumkehr im Wasserbau, ein eigenes „Dorfentwicklungskomitee", neue Raumordnungsinitiativen und Landschaftsplanung, Kehrtwendung in der Beratung und Förderung der Land wirtschaftskammer, die „Öko"- und „Bio-Welle" mit ihren Vereinigungen, ein neues Heimatbewußtsein im „Europa der Regionen", worum sich auch die vielen volkskulturell tätigen Landesverbände bemühen, die seit 1992 im „OO. Forum Volkskultur" zusammengeschlossen sind, das keineswegs nur reine Traditi onsverbände als Mitglieder hat - viele Aufgaben einer umfassenden Heimat pflege werden somit von anderen Insti tutionen wahrgenommen. Schon 1977 haben sich aus der Ar beitsgemeinschaft für Heimatpflege zwei selbständig agierende Untergruppen herausgelöst, die auch heute noch sehr aktiv sind: Der „Arbeitskreis für Haus und Familienforschung" unter der Lei tung von Willibald Mayrhofer vom OO. Landesarchiv leistet „Basisarbeit für eine echte Heimatbeziehung und einer dar aus sich ergebenden Heimatpflege";' der „Arbeitskreis für Klein- und Flurdenk malforschung" unter der Leitung von Konsulent Nelly Kainzbauer, Enns, kann auch nach außen hin sichtbare Erfolge verzeichnen, wie die Restaurierung vieler alter und die Errichtung neuer, zumeist religiöser Kleindenkmale sowie die Her ausgabe einschlägiger Publikationen be weist. Ein besonderer Schwerpunkt im Rahmen einer umfassenden Heimat pflege wird seit einigen Jahren auch auf die Arbeit unserer vielen Heimatforscher gelegt, die vom Institut für Volkskultur direkt unter der Leitung von Dr. Alexan der Jalkotzy betreut werden; die hohen Teilnehmerzahlen an den vom Institut organisierten und durchgeführten Hei matforschertagungen bestätigen das große Interesse an den behandelten Ta gungsthemen. Ein neuer regionaler An satz zur Heimatpflege hat sich jedoch im Innviertel herausgebildet, wo im Bezirk Katharina Dobler: Heimatpflege in Oberöster reich. In: OÖ. Heimatblätter, 35. Jg. (1981), Heft 1/2, S. 34. Ebenda, S. 35.
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