sung behandelt. Löste man das restliche Bromsilber und das metallische Silber mit einem Gemisch von Fixiernatron und rotem Blutlaugensalz, so blieb ein Bild aus unlöslicher Gelatine zurück, an welchem fette Farben präzise haften, wie beim vorher beschriebenen Öldruck. Legte man einen frischen Bromöl druck auf ein schwach geleimtes Über tragungspapier (Kupferdruckpapier) und ließ beide Papiere durch eine Presse, so entstand ein seitenverkehrter Bromölumdruck. Der Vorteil beim Bromölumdruck lag in der wesentlich höheren Lichtempfindlichkeit des Bromsilberpa pieres. Der Bromölumdruck war gänz lich frei von Silber und auch von Gela tine, welche durch Bakterienfraß gefähr det war, und konnte somit als unbe schränkt haltbar bezeichnet werden. So weit zur Technik der heute fast vergesse nen „photographischen Edeldruckverfahren". Einen weiteren Bekanntheitsgrad er langte der Verein durch seine ab 1902 ge zeigten Fotoausstellungen, die bei Publi kum und Presse großen Anklang fan den. Motiv: Winterabend vor dem Bergschlößl in Linz. Um 1902. Eine erzählenswerte Besonderheit stellte das Aufnahmeverfahren neuer Mitglieder in Form der „Kugelung" dar: Die Ausschußmitglieder ließen in einen die Runde gehenden schwarzen Sack bei Zustimmung eine weiße oder bei Ableh nung eine scharze Kugel fallen und wahrten so in geheimer Abstimmung ihre Anonymität. Daß dieser Aufnahme modus auch Probleme aufwerfen konnte, zeigt folgendes Beispiel: Ein Leutnant des Linzer Infanterie-Regimen tes Nr. 14 ersuchte um die Aufnahme in den Verein, erklärte aber gleichzeitig, er könne sich als Offizier keiner „Kuge lung" unterwerfen. Er konnte nicht auf genommen werden. Da sein Name in späteren Mitgliederlisten aber doch auf scheint, muß er es sich anders überlegt haben. Neben Offizieren der k. u. k. Armee scheinen auch ein Hauptmann des russi schen Generalstabes sowie ein könig lich-rumänischer Artillerie-Oberleut nant als Mitglieder auf. Ihre Mitglied schaft dauerte nicht sehr lange, wahr scheinlich nur so lange, bis sie Fotos der
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2