Reisekamera um die Jahrhundertwende. Das Prinzip dieser Drucke bestand darin, daß silberlose Chromverbindun gen lichtempfindlich sind, v\?obei nichtbelichtetes Material auswaschbar blieb, dagegen belichtetes wasserunlöslich wurde. Man wollte das vergängliche Sil ber durch haltbare andere Stoffe erset zen. Dies gelang zuerst mit dem Pigmenldruck. Hier wurde eine Glasplatte mit chromsalzhaltiger Pigmentgelatine be schichtet und mit Kollodiumlösung übergössen und sodann unter einem Ne gativ im Kontakt belichtet. Dann tauchte man die Platte in warmes Wasser, wobei sich die nicht belichteten Teile lösten und die belichteten, dadurch unlöslich ge wordenen Bildpartien, an der Kollodi umhaut haften blieben. Diese Kollodi umhaut samt Bild übertrug man auf ge leimtes Papier und löste das Kollodium mit Äther auf. Das Bild war reich an Mit teltönen. Eine Verbesserung erfuhr die ses Verfahren durch die Verwendung von Ammoniumbichromat in Verbin dung mit Gelatine, die man zusammen mit Chinatusche auf eine Kollodiumhaut goß. So präpariertes Material wurde in dustriell hergestellt. Beim Gummidruck wurde die Gelatine durch Gummi arabicum ersetzt. Hier wurde samhges Papier mit einer Schicht aus vegetabilischer Kohle, Gummi arabi cum und Kaliumchromat versehen. Im kombinierten Gummidruck druckte man zu erst mit wenig Farbe die Lichter (Lichter druck), dann die Mitteltöne und danach die Schatten (Schattendruck) deckend übereinander. Die Wahl verschiedenfar biger Pigmente ergab mehrschichhge, farbige Gummidrucke. Im Öldruckverfahren wurde vorerst ge latinebeschichtetes Papier in einer fünfprozentigen Kaliumbichromatlösung ge badet und bei Dunkelheit getrocknet, unter einem Negativ im Kontakt belich tet und ausgewässert. Das feuchte Blatt legte man auf eine Glasplatte und mit ei nem geeigneten Pinsel wurde Ölfarbe aufgetragen. Diese blieb an den belichte ten Stellen haften, weil die gegerbte Gelahne kein Wasser aufnahm. Die unbelichteten, wasserhältigen Bildteile stie ßen die fette Druckfarbe ab. Als letzte dieser Edeldrucke seien noch der Bromöldruck und der Bromölumdruck erwähnt. Während bei sämtlichen bisher beschriebenen Druckverfahren Negative im endgültig gewünschten Bildformat erforderlich waren, stellte der Bromöldruck eine willkommene Verbes serung dar. Das Ausgangsmaterial war eine Vergrößerung auf Bromsilbergelati nepapier mit glatter Oberfläche, die kaum gehärtet und gut quellfähig war. Zuerst wird ein Bild auf dieses Papier vergrößert und in einem nichtgegerbten Entwickler entwickelt, dann das gewäs serte Bild mit einer Kaliumbichromatlö-
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