des Zelluloids, das damals sehr teuer war, und andererseits war es die man gelnde Planlage bei großformatigen Ka meras. Erst als mit wesentlich besseren Optiken nur mehr 6 cm breite Filme für die Formate 6X9 cm oder 6X6 cm not wendig waren und die Tageslichtpakkung durch die Einlage eines schwarzen Papierstreifens erfunden war, wurde er allgemein angenommen. Sein Durch bruch erfolgte dann mit den billigen Eastman's Kodak-Handkameras „Pokket" und „Brownie". Schwarzlackiertes Eisenblech (der Lack bestand aus 57 Teilen Asphalt, I.OOO Teilen Leinöl; Lampenruß oder Umbra) war Schichtträger der Ferroiypie: Im Kollodiumverfahren wurde dann ein Bild hergestellt. Die Ferrotypie war das billigste Verfahren und wurde bis in die dreißiger Jahre von den Wanderfotogra fen auf Jahrmärkten verwendet. Die Kameras, welche ursprünglich von Tischlern hergestellt wurden, kamen nun von Kamerafabriken, die in Deutschland vorwiegend in Frankfurt, Berlin und Dresden entstanden, nach dem die Firma Voigtländer Wien verlas sen hatte. In der optischen Industrie begann um 1890 eine neue Epoche. Spezielles Glas war für lichtstarke Aufnahmeob jekte nötig. Dr. Otto Schott gründete un ter Mithilfe von Carl Zeiss und Dr. Ernst Abbe die Glasschmelze Schott & Co. in Jena. Ihr mathematischer Mitarbeiter und Optiker Dr. Paul Rudolph berech nete die ersten Anastigmaten. Berühmte Konstruktionen aus dieser Zeit sind das „Planar" (1896) und das „Tessar" (1902), beide auch noch heute geschätzte Ob jektive! Für die positive Wiedergabe der Aufnahmen wurde Albiumpapier, ein mit Hühnereiweiß und Jodkalium beschich tetes Papier, verwendet. Dem folgte bald das Zelloidinpapier, ein Chlorsilber-Kollo dium-Emulsionspapier. Es war haltbarer und lichtempfindlicher und war bis zum Zweiten Weltkrieg zu haben. Eine wei tere Verbesserung brachten die Bromsil bergelatine- und Chlorsilbergelatinepa piere, auf deren Basis die heute noch ver wendeten Kopier- und Vergrößerungs papiere erzeugt werden. Agfa brachte 1891 den heute noch universell einsetz baren und wegen seiner guten Schärfe leistung geschätzten Entwickler Rodinal auf den Markt und entdeckte die speziell für Farbentwickler wichtige Entwickler substanz Paraphenylendiamin. Vor der von den Städten ausgehen den Elektrifizierung dienten als Licht quelle für fotografische Arbeiten das Ta geslicht, Petroleumlampen, Leuchtgasund Azetylengaslicht. In diese Zeit fiel nun die Gründung unseres Vereins, des ersten Fotoklubs in Oberösterreich, der zu den ältesten Österreichs zählt. Ein Proponentenkomitee aus Herren aller Cesellschaftsschichten und Berufsgruppen fand sich zusam men, um die Satzungen für den Verein zu entwerfen. Dabei wurde die Bedin gung gestellt, im künftigen Verein dürf ten keine nationalen und religiösen Fra gen zur Diskussion gestellt werden. Für den 19. Dezember 1899 wurde zur Ver einsgründung in die Casino-Lokalitäten in Linz eingeladen. 18 Personen bekun deten ihren Beitritt. Nachdem von den Behörden die Satzung genehmigt wor den war, konnte sich der „Amakurpholographenverein-Linz" am .7 März 1900 auch rechtsgültig als Verein konstituieren.
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