OÖ. Heimatblätter 1995, 49. Jahrgang, Heft 3

defenster aus kunsthistorischer Sicht gewürdigt und dargestellt werden. Fein wird darin auch der künstlerische Ausdruckswandel zwischen den be reits im vorigen Jahrhundert geschaffenen Gemäl defenstern in der Votivkapelle und den neueren verdeutlicht. Bei ikonographischen Interpretatio nen kann es allerdings zu Fehldeutungen kom men, z. B. bei der Geburt Christi; hier hält man sich lieber an Schickibergers Ausführungen. Der in seiner Literaturliste nicht angeführte Aufsatz „Der Neue Dom zu Linz" von Chr. Kratz (in: OO. Heimatblätter, 48. Jg., 1994, S. 3ff.) würdigt u.a. die in den Fenstern dargestellte Architekturmale rei. Die mit großem technischen Aufwand foto grafierten und drucktechnisch einwandfrei wie dergegebenen Aufnahmen des Kunstverlages Fo to-Baumgartner in Graz, der die Gesamtherstel lung des opulenten Werkes besorgte, verursach ten hohe Kosten, die sich leider im Buchpreis nie derschlagen mußten. Eine bibliophile Kostbarkeit ist das Buch somit in jeder Hinsicht. Dietmar Assmann Heinrich Kieweg: Wasenmeister in Waldneukir chen. Steinbach a. d. Sieyr: Eigenverlag, 1994. 30 Seiten mit Illustrationen. Der Autor, ein engagierter Heimatforscher in Steinbach an der Steyr, hat schon mehrere interes sante Arbeiten (auch in den OO. Heimatblättern) aus dem Themenkreis Handwerk und Gewerbe veröffentlicht. Die vorliegende Broschüre beschäf tigt sich mit den „Wasenmeistern", auch „Abdekker", „Schinder" oder „Buffner" genannt, die sich um die Verwertung des durch Krankheiten, Seu chen etc. verendeten Viehs zu kümmern hatten. Er schildert - genau belegt - drei solcher Wasenmei sterhäuser im Gemeindegebiet von Waldneukir chen, ihre Besitzer, ihr Gewerbe und verschiedene Erinnerungen an dieses nicht ehrbare Handwerk. Mehrere, zum Teil alte Fotos und verschiedene an dere Illustrationen bereichern die mit großem Ein fühlungsvermögen verfaßte Abhandlung. D.A. Angela Mohr: Die Geschichte der Mollner „Schauflerzech". (—Kulturgüter in h4olln) Steyr: Ennsthaler-Verlag, 1995. 76 Seiten mit Färb- und Schwarzweißabbildungen. S 198,-. ISBN 3-S506S-452-0 Wenn von einem Handwerk in Mölln die Rede ist, denkt man unwillkürlich an die Maul trommelerzeugung, wohl kaum an das alte Hand werk der „Schaufelhacker", dem die Autorin - vor allem durch ihre Schutzmantelmadonnen-For schung bekannt geworden - mit dieser Studie in der von ihr begründeten Reihe „Kulturgüter in Molin" ein bleibendes Denkmal setzt. Gründliche Recherchen führten die passio nierte Heimatforscherin in die Mitte des 13. Jahr hunderts zurück, wo in einem Urbar von der Ab lieferung von (Holz-)Schüsseln die Rede ist und somit die handwerkliche Holzbearbeitung in die ser Gegend belegt ist. In einer 1600 erlassenen Hand Werksordnung sind auch die „Schaufler" er wähnt. Die Wiedergabe dieser Ordnung ermög licht auch interessante Einblicke in die sozialen und rechtlichen Verhältnisse jener Zeit. Sehr an schaulich werden auch die Schwierigkeiten und Nöte geschildert, so die im 18. Jahrhundert auftre tende Holzknappheit oder der im 19. Jahrhundert einsetzende Niedergang dieses Handwerkszwei ges; aus der alten Schauflerzeche wurde 1859 die „Genossenschaft der Schaufelhacker, Wagner und Holzschnitzer in Molin". Gab es im Jahre 1600 57 „Schaufler" in Mölln, so waren es 1936 nur mehr sechs. Selbstverständlich erfahren wir auch ver schiedene Details über die Werkzeuge und die Ar beitsweise der Schaufler, desgleichen werden ihre Zunftfahne (mit dem Bild des hl. Jakobus d. Ä. als deren Patron) und die Zunftlade beschrieben. „Gespräche mit Leuten, die sich noch erinnern" beschließen diese interessante Untersuchung. Dietmar Assmann Karl Josef Teuschl / Herbert Traxler: Soldaten schicksale aus dem Gebiet der Pfarre von St. Veit im Mühlkreis. St. Veit i. M.: Eigenverlag, 1994. 158 Seiten, 104 Abb., S 170,-. „Wir sind dabeigewesen" - 42 Schicksale von Soldaten des Zweiten Weltkrieges aus dem Gebiet der Pfarre von St. Veit i. M. haben die Verfasser Karl Josef Teuschl, Brigadier i. R., und Herbert Traxler, Dr. med.vet., gesammelt, eine wertvolle Ergänzung der Ortsgeschichte von St. Veit im Mühlkreis, weil die Verfasser sich nicht darauf be schränkten, nur die Soldatenzeit der einzelnen aufzuzeichnen, sondern ihre Lebensgeschichte vor und nach der Militärzeit schildern und damit ein Zeitdokument schaffen, das auch mit entspre chenden Bildunterlagen ausgestattet wurde.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2