OÖ. Heimatblätter 1995, 49. Jahrgang, Heft 3

Buchbesprechungen Monika Luckeneder« Hannes Loderbauer: Die 76 Seen im Salzkammergut, Spaziergänge und Wanderungen. Linz: Laniesverlag im Veritas-Verlag. 144 Seiten, S 198,-. ISBN3-85214-585-6 Das bewährte Autorenteam Luckeneder/ Loderbauer läßt auch gewiefte Heimatwanderer aufhorchen mit ihrer neuesten Buchfeststellung im Landesverlag: „76 Seen im Salzkammergut"! Jeder wird sofort in den 144 Seiten nachschlagen, welcher See ihm neben Mond-, Fuschlsee usw. noch nicht bekannt ist. Wie wär's mit dem letzten auf Seite 130? Dem Spechtensee, einem fischrei chen Moorsee, westlich von Tauplitz. Der größte unter den 76 ist natürlich der Attersee als der größte Binnensee Österreichs. Als kleinster wird das Hirzkarseelein genannt, Seite 89, südlich vom Hohen Krippenstein. Jedenfalls ist dieses Hand buch für Freizeittips aus dem Linzer Landesverlag die beste Gedächtnisstütze für stets neue Wander möglichkeiten in einer der schönsten Gegenden unserer Heimat. Dabei ist hervorzuheben, daß es den Verfas sern gelingt, diese unheimliche Materialfülle an preisenswerter Natur exakt und übersichtlich zu ordnen. Man kann schon im Inhaltsverzeichnis wählen nach kinderwagenfreundlichen Spazier gängen - nach leichten Wanderungen - nach Bergwanderungen und nach Bergtouren, etwa zu den Finetseen im Steirischen Salzkammergut. Die Obereinteilung in Regionen wird unterstützt durch sachorientierte Landkartenskizzen, die zif fernmäßig Hinweise auf den Textteil bringen. Das Zurechtfinden in der geographischen Vielfalt ist leicht gemacht. Der nach Lage, Wanderzeit, Ein kehrmöglichkeit und Besonderheiten geordnete Text bleibt knapp, prägnant, sachlich und zielfüh rend. Als besonderes Service wird ein Seepaß an geboten: Bademöglichkeiten, Bootsverleih, Rad wege, Verpflegsstationen. Man vergißt auch nicht, daß das Salzkammergut sowohl sommerliche Wandermöglichkeiten wie auch Winteraktivitäten bietet. Alle Sportarten werden mit entsprechen den Einsatzmöglichkeiten angeführt. Das handliche Nachschlagewerk hat Gültig keit über mehr als eine Saison und paßt in jede Fa milienbibliothek. Fritz Berger Gottfried Schickiberger (Text) / Augustin Baum gartner (Fotos): Die großen Glasgemälde des Maria-Empfängnis-Domes zu Linz. Hgg. vom Diözesanverein zum Dombau, Linz 1995. 141 Seiten, DIN A4, mit 66 ganzseitigen und mehreren klei neren Farbbildern. S 1.790,-. Der nur über den Diözesanverein zum Dom bau (4010 Linz, Herrenstraße 19) erhältliche groß formatige Bildband ist nicht nur eine hervorra gende Dokumentation der zwischen 1889 und 1924 eingesetzten bis zu zwölf Meter hohen Ge mäldefenster, sondern auch der (Kirchen-)Geschichte unseres Landes, zugleich die erste farbige Wiedergabe dieser heute wieder entsprechend ge achteten Fenster. Aufbauend auf den Darstellungen (mit in der Wiedergabe nicht gerade bestechenden Schwarz weißbildern) von Florian Oberchristi („Die neuen Gemäldefenster des Linzer Domes", Linz 1924) und von Balthasar Scherndl („Führer durch den Mariä-Empfängnis-Dom in Linz", Linz 1902) hat Prälat Schickiberger, der geschäftsführende Vor sitzende des Dombauvereines, die Bilder genau beschrieben, Oberchristls Angaben überprüft, er gänzt und gelegentlich erweitert. Einige Fenster wurden bei Bombenangriffen gegen Ende des Zweiten Weltkrieges beschädigt, einige leider völ lig zerstört, z. B. das „Friedensfenster", das teil weise neu gestaltet wurde. Im Aufruf von Bischof Rudolph Hittmair 1910 für die Gestaltung der Fenster des Lang- und Querhauses heißt es u.a.: „Die Fenster-Gemälde sollen unsere Heimat uns schauen lassen, Land und Leute, wie sie sind, vielleicht auch die Ge schicke unseres Landes! Es können zur Darstel lung kommen die entzückend schön gelegenen marianischen Orte unserer Heimat ... Es sollen dabei auch dargestellt werden die Oberösterrei cher selbst, die Gemälde sollen festhalten die Bil der der Männer und Frauen, die den Dom erbau ten, sein Entstehen miterlebten ..." Es wurde tat sächlich eine enorme Fülle an zeitgeschichtlicher Dokumentation, an Darstellungen unserer Städte, Märkte und Dörfer, unserer Wallfahrtsorte, Stifte und Klöster etc. Bernhard Frokisch steuerte einen fundierten - wie er ihn bezeichnete - „einführenden Essay" bei, in dem, m. E. weit über einen Essay hinausge hend, der Linzer Dom und vor allem seine Gemäl-

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