riette verglast werden, ist einzusehen, daß der Umgang mit historischer Bau substanz und den Altstädten sich wan delt. Die Gefahr, daß dieser neue Trend um sich greifen und die Ensembles ver fremden wird, ist evident. Architekten sehen gerade im Kon text mit der Vergangenheit eine wirk same Darstellungsmöglichkeit gegen wärtiger Gestaltung. Sorgsam gepflegte Altstädte wie Salzburg, Klagenfurt oder Hall in Tirol bedürfen keiner Verfrem dung durch ein gestalterisches Kontrast programm. Es ist nicht reaktionär, an die alten Beteuerungen im Jahr des Denk malschutzes zu erinnern und im Wider spruch zu Forderungen, daß die Alt städte keine Museen werden dürfen, festzustellen, daß sie sehr wohl museale Erbstücke sind, die auch dann aktiv und lebendig bleiben werden, wenn man sie in ihrer Eigenart und Unverwechselbar keit pflegt und erhält. Wie ein altes Gemälde zu restaurie ren ist und keiner Aufmotzung durch Fremdelemente bedarf, so gilt auch für Altstädte das gleiche Prinzip. Die Zeit geistarchitektur hat das weite Aufgaben gebiet, neue Stadtviertel in einer Quali tät zu gestalten, die mit jener der Alt städte Schritt halten kann. Ob es mög lich sein wird, die historischen Schutzzo nen trotz des aufgezeigten Trends und trotz des neuen Glaubens an die Selbst regulierung marktwirtschaftlicher Me chanismen unbeschadet für die nächste Generation als Bild und als Dokument zu erhalten, ist durch die skizzierte Entwicklungs neuerdings wieder in Frage zu stellen. Rainer Reinisch W. Hofrat Dr. Karl Wimmer t Wer ihn gekannt hat, wird den lie benswürdigen Herrn Hofrat, der am 14. Juni verstorben ist, sicher nicht ver gessen. Als er 1973 als Vorstand der Wirtschaftsabteilung der Finanzlandes direktion für OÖ. in Pension ging, konnte er sich noch intensiver seiner Liebe zur Zoll- und Finanzgeschichte widmen. Ihr verdanken wir u.a. neben der einschlägigen Sammlung im Finanz amt Urfahr (im Besitz des Landes - OO. Landesmuseum) auch das Zoll- und Hei matmuseum Perwang in der ehemaligen Zollstation, unweit von Lengau gelegen, wo Karl Wimmer 1908 geboren wurde. Für die OÖ. Heimatblätter schrieb er nicht nur einen ausführlichen Beitrag über die Einrichtung der österreichi schen Zollverwaltung im Innviertel 1779 (Heft 3/4,1979), sondern er unterzog sich auch der mühevollen Aufgabe, das Regi ster zu den Jahrgängen 21 (1967) bis 30 (1976) zu erstellen. D.A.
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