Es war also ein fünfter Mann an Bord. Der Flugzeugführer Lußky ver neinte dies und behauptete fest, er als Verantwortlicher für das Flugzeug hätte das wissen müssen. Im allgemeinen Wir bel hätte sich aber jemand irgendwo im Flugzeugrumpf verstecken können, von dessen Anwesenheit er nichts gewußt hatte. Aber: Ins Freistädter Lazarett wur den fünf verletzte Besatzungsmitglieder eingeliefert. Der Sigl-Bauer erhärtet in seiner Aussage die Theorie vom fünften Mann: „Jemand lag ein paar Meter ne ben dem zerborstenen Rumpf." Und ein weiterer Hinweis: Die Verletzten teilte er auf zwei Bauernstuben auf, weil sie in ei ner nicht Platz gefunden haben. Auch der Befehl, Bodenpersonal von Raffel ding mit nach Prag zu nehmen, erhärtet die Vermutung, daß zumindest ein Mann noch zusätzlich neben der regulä ren Besatzung an Bord war. Nur mehr wenig erinnert bei uns im Mühlviertel an diese tragischen Ereig nisse am 4. Mai 1945. Ein paar Bleche vom Rumpf eines Flugzeuges dienen nun irgendwo als Regenschutz für das Brennholz am Waldrand, eine Stahl platte der Rückenpanzerung vom Pilo tensitz liegt als Abdeckung auf einem Abwasserschacht. Auch die Augenzeu gen werden rar. Allein Eintragungen in Chroniken und mühsam geführte Ge spräche bringen etwas Licht in jene dra matischen Ereignisse, die fünfzig Jahre zurückliegen.^'' ' Die Zusammenführung der Besatzungsmitglie der der in St. Oswald bei Freistadt abgeschosse nen Maschine fand auch in der Presse ihren Niederschlag. U.a. berichteten die „Mühlviert1er Rundschau" vom 6, 5. 1993 und „Der Frei städter" vom Juni 1993 über dieses Ereignis.
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