Die Zeitzeugin Maria Wiesinger^" er innert sich: „Es war am Florianitag. Schon in aller Früh war Fliegeralarm, und bald darauf waren überall feindliche Flieger zu sehen. Ich ging in die gut eine halbe Stunde entfernte Kirche in Pregarten zur heiligen Messe. Nach dem Got tesdienst mußte ich noch die von da heim mitgebrachten Eier beim Greißler abliefern. Dort überbrachte mir jemand die Nachricht, daß neben unserem Fiaus ein Flugzeug abgestürzt sei. Ich machte mich daraufhin sofort auf den Heimweg. Schon von weitem sah ich eine große Rauchfahne aus dem kleinen Wald auf steigen. Das Flugzeug hatte quer durch den Mischwald eine Schneise gerissen und war dabei völlig zerstört worden. Zwischen den am Boden liegenden Baumkronen und abgerissenen Asten la gen zahlreiche Blechtrümmer, Munition und Ausrüstungsgegenstände. Solange die Toten noch im Wald waren, getraute ich mich nicht, den Absturzort zu be sichtigen. Am nächsten Tag ging ich jedoch in den Wald. Weit verstreut auf dem Wald boden, aber auch in den Asten hängend fand ich schöne Tischtücher, Polsterund Tuchentbezüge aus feinstem Mate rial. Da und dort lagen auch Briefe und Fotografien aus dem Besitz der Gefalle nen. Wir sammelten diese Sachen ein, aber im Laufe der Zeit gingen die Sa chen verloren. Wir kannten ja die Leute nicht." Die Leichen wurden nach Wartberg gebracht und am Ortsfriedhof begraben. Niemand kümmerte sich um die Identi tät. Vier Gräber von unbekannten Solda ten. 1965 wurden die sterblichen Uberre ste auf das neu angelegte Lhrenteil des Wartberger Friedhofes umgebettet. Da bei fand man eine Erkennungsmarke, die eine eindeutige Identifizierung zuließ: Heinz Stägemann, Bordfunker, geb. 1919 in Berlin. Erst zu diesem Zeitpunkt erfuhr die Gattin genaueres über den Tod ihres Mannes. Bis dahin war er als vermißt gemeldet gewesen.^' Heinz Stägemann (1919-1945). St. Oswald bei Freistadt Major Jenkins begann sofort die Ver folgung des zweiten Flugzeuges, nach dem er den Abschuß des ersten eindeuInterview am 30. März 1994. Mitteilung von Frau Hartmann, verwitwete Stä gemann, vom 22. März 1992.
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