Lenau-Gedenkstätte in Gmunäen. Foto: hdoser meinde Gmunden über Initiative von Dr. Michael Warnold im Frühjahr 1994 dem Plätzchen ein neues, würdig-schlichtes Aussehen durch ein mit „Traunsteinmar mor" eingefriedetes Blumenbeet, zwei Sitzbänken und einem kleinen Schauka sten. In diesem befindet sich links eine Kopie des Werkes „Der Postillion"; rechts unter dem Bild Lenaus mit seiner Unterschrift ist ein Kommentar seiner so volkstümlichen Ballade mit einer kurzen Würdigung seiner Dichterpersönlichkeit zu lesen; den Abschluß bildet der histo rische Werdegang des Ortes Lauffen, südlich von Bad Ischl gelegen. Der ge samte Inhalt wurde verfaßt von Dr. Mi chael Warnold „in memoriam Rudolf Grabenberger". Bedauerlicherweise fin den sich keine Hinweise auf die Aufent halte Lenaus in Gmunden in den Jahren 1830, 1831, 1833 und 1834. Das oben Gesagte gilt in verstärktem Maße vom Seeschloß Ort und vom Ge bäude Kirchenplatz Nr. 1: Wenn es durch diese Publikation gelingt. Ver säumtes nachzuholen und dadurch Kul turell-Historisches im Bewußtsein vieler interessierter Menschen neu zu wecken, hat sie schon sehr Wesentliches von ih rem Zwecke erreicht. Zwei so verschieden geartete Künst lerpersönlichkeiten wie Schubert und Lenau wurden durch eine zauberhafte Landschaft, die Liebenswürdigkeit ihrer Bewohner und durch die kunstverstän dige Natürlichkeit und Ausstrahlung der Schulmeisterstochter Nanette Wolf in je nen frühbiedermeierlichen Tagen nach haltig und unvergänglich beeinflußt. Das Jahr 1825 war sicherlich eines der glücklichsten - vielleicht das glück lichste Jahr in Franz Schuberts Leben - nach seinem ersten Aufenthalt in Gmun den vom 4. Juni bis 15. Juli. Diese Fest stellung geht aus einem Brief hervor, den Anton Ottenwalt® an Josef Spaun'' nach Lemberg am 19. Juli 1825 sandte: „... Schubert sieht so gesund und kräftig aus, ist so gemütlich heiter, so freundlich mitteilend, daß man innige ® Ottenwalt, Anton, Dr., Fiskaladjunkt, gest. 1845 in Linz, vermählt mit Josef von Spauns Schwe ster Maria. ' Spaun, Josef Freiherr von, geb. 11. November 1788 in Linz, gest. 25. November 1865 in Linz; kam 1806 in das k.k. Stadtkonvikt nach Wien, um Jus zu studieren; dort lernte er den seit 1808 an der kaiserlichen Hofkapelle tätigen Sänger knaben Franz Schubert, der ebenfalls im k.k. Stadtkonvikt lebte, kennen; er wurde sein wahrster und bester Freund; später Direktor der Lottodirektion im k. k. Finanzministerium in Wien. Er war 1825 kurze Zeit beruflich in Lem berg. Verehelichte sich am 24. April 1828 mit Franziska Roner von Ehrenwert. Mitbegründer der großen musikalischen Abendgesellschaften = „Schubertiaden" (ab 1821) in seinem Haus in Wien; verbrachte die letzten Lebensjahre in Traunkirchen bei Gmunden.
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