rung seines Vermögens rückten Haus kauf und Verehelichung in unbestimmte Fernen; übersiedelte er doch 1832 nach den USA, um sich dort ein Landgut zu kaufen. Nach der Rückkehr aus den Verei nigten Staaten (1833) ist Lenaus Aufent halt in Gmunden durch zwei Briefe an Schurz belegt. Einen aus Augsburg vom 22. September 1833 und einen weiteren aus Gmunden, datiert mit 27. September 1833: „Mein geliebter Bruder! ... Aber besser behagt es mir noch in unserem paradiesischen Gmunden, wo du deine Seele zurückgelassen hast, die ich auch gleich verspürte beim Eintritt ins Tal; denn, hatten sich auch seit eini gen Tagen Regenwolken gelagert in der Gegend, sie flogen davon, als ich kam, und überließen mir Berg und See in herrlicher Klarheit ... In herrlicher Klar heit strahlt mir auch das liebe Antlitz meines Schleifer entgegen. Er ist der alte, warme, liebende Freund, voll Kraft und Hoheit, und so gesund! Wir werden ihn lange behalten! ..." Am 17 August (1834) abends gelang ten die Freunde nach Gmnden, und den selben Abend noch fuhren sie auf dem See nach Schloß Ort, wo Schleifer sie mit Herzlichkeit empfing. Am 19. wurde der Laudachsee be sucht. Oben forderte Nani, die bekannte Jägermaid, Niembsch, den Vielgereisten, zu Erzählungen auf. Er fragte sie, ob sie wohl wisse, daß auf den Felsen dort ein Berggeist hause? Sie gab dies als be kannt zu. „Und dennoch glaubst du", fuhr Niembsch fort, „wenn die Felsen verhüllt sind, das seien Nebel? Da irrst du dich aber sehr!" - Sie wurde sichtbar gespannt. - „Wisse, daß der See des Berggeistes Waschzuber ist, worin er seine Hemden und Hosen wäscht, die hängt er dann auf den Felsen zum Trock nen umher, und das haltet ihr blind für Nebel." Sie aber schüttelte das Haupt und bat ihn um Erzählungen von den Städten und Menschen, die er weithinaus gesehen habe. Abends bei der Heimkunft nach Gmunden im Gasthaus „Zum Goldenen Schiff" gab Niembsch dem Mädchen ein Seidentuch und ihrem Bruder eine We ste und auch für Vater und Mutter Ge schenke mit. Ein weiterer Aufenthalt Lenaus in Gmunden wird in einem Artikel der „Fremdenliste, Nr. 9/1925" - anläßlich der Wiederkehr seines 75. Todestages - für das Jahr 1838 angegeben; 1838 besuchte der Dichter zweifelsfrei Bad Ischl; er weilte aber nicht im Seeschloß Ort, Gmunden, bei seinem Freund Schleifer. Lenau-Gedenkstätten in Gmunden Ein kleines, einsam-verträumtes Gäßchen führt von der Herakhstraße hinunter zur Traunpromenade; es erhielt die Bezeichnung „Lenauweg". Anläßlich der 25. Wiederkehr des Todesjahres des Dichters Nikolaus Lenau brachte der Gmundner Touristenklub 1875 an einer alten Buche - unterhalb des Hauses He rakhstraße Nr. 18 (Thalhammer) - an der Traunpromenade eine Tafel mit der In schrift an: „Lenaus Morgensitz". Auf dem Strunk der einst riesigen Buche sprießt nun ein kleines Fichtenbäumchen: Nachdem sich der vor zwei Jahren verstorbene Rudolf Grabenberger um die Wiedererrichtung dieser Gedenk stätte bemüht hatte, gab die Stadtge-
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