OÖ. Heimatblätter 1995, 49. Jahrgang, Heft 3

Herbst wiederkommen, sagten sie mir.' Sie scheinen also damals nicht in Eben zweier logiert zu haben, auch eine Schubertiade ist nach dem Wortlaut nicht an zunehmen." (Klein, R.) Auch O. E. Deutsch war schon vor her zu einer ähnlichen Feststellung ge kommen; „In Ebenzweier hat Schubert offenbar damals nicht gewohnt." - Auch findet sich im Brief Franz Schuberts an seine Eltern vom 25. (28.7) Juli 1825 kei nerlei Hinweis auf einen Besuch in Eben zweier während seines ersten Besuches in Gmunden in der Zeit vom 4. Juni bis 15. Juli 1825; was Schuberts zweiten Auf enthalt vom 10. September bis 17. Sep tember 1825 betrifft, vergleiche man sei nen bereits zitierten Brief an Steiger vom 16. und 17. September 1925. Wenn The rese Clodi am 22. Juni 1825 schreibt, „daß Vogl und Schubert schon bei uns waren ...", kann sich diese Aussage nur auf einen Kurzbesuch in Schloß Eben zweier bezogen haben. Allerdings schreibt A. Reisenbichler: „Er [Schubert] pflegte auch Umgang mit dem Besitzer des Schlosses und der Herrschaft Eben zweier, Florian Max Clodi, und dessen feinsinniger Tochter Therese." Uber jeden Zweifel erhaben sind die engen Beziehungen der Familie Clodi zum Schubert-Freundeskreis: Die Gattin des Schloßherrn Florian Max Clodi war eine geborene Therese von Spaun, Mo ritz von Schwind malte eine Reihe von Federzeichnungen, aber auch zwei Ölbil der, die Therese Clodi und ihren Vater darstellten, für die Clodis; jedenfalls be fanden sich diese Zeichnungen und Bil der noch am 12. März 1932 im Besitz von Dr. Carl Clodi, Linz. In diesem Zu sammenhang sei noch erwähnt, daß ÖumKTO-ToÖl^ TTl.O.Uu Oetn.tl}?!! . li Schubert-Denkmal beim Schloß Ebenzweier in Alt münster. Foto: Moser Moritz von Schwind seinen Bruder Franz von Schwind besuchte: „Bey mei nem Bruder in Gmunden war ich eine Woche, der hat's ganz prächtig." (Aus ei nem Brief Moritz von Schwinds an Fer dinand Mayrhofer, München, 30. De zember 1835.) Auch Bauernfeld war zu Gast auf dem Schloß: „Bauernfeld 8 Tage bei Resi Clodi in Ebenzweyer." (Aus Mayrhofers Tagebuchblättern, Juli 1826) Vor der Südfassade des Schlosses befindet sich ein rund ein Meter hoher Felsblock aus Liaskalk (aus den östlichen Felswänden des Traunsteins; fälschli cherweise als „Traunsteinmarmor" oder „Karbacher Marmor" bezeichnet). In ihm ist eine Marmortafel mit folgender In schrift verankert: „Zum 150. Todestag Franz Schubert M. C.V u. Gem. Chor Altmünster 1978".

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2